Dachausrichtung ist Nord-Ost, Gaube noch und Verschattung durch den Nachbarn, deswegen wurde mir bisher von Allen bezüglich einer Photovoltaikanlage dringendst abgeraten.
Also unter den Umständen würde ich von einer PV auf diesem Dach auch abraten. Die Frage wäre höchstens ob es eine unverschattete Südwest-Fassade oder einen entsprechenden Balkon gibt, wo vielleicht etwas geht.
warum ich eigentlich bei 121 qm Wohnfläche (Spitzboden und Keller wird wohnlich genutzt) Fussbodenheizung auf 2 Etagen 37700 kWH an Erdgas im Durchschnitt benötige
Hiervon abziehen muss man zunächst das, was der Ecopower zur Stromerzeugung verbraucht. Wenn die Rechnung von alikante stimmt waren das ca. 6.500 kWh, geteilt durch den Wirkungsgrad von 83% (Hs) gibt ca. 7.800 kWh Erdgas. Auf die Wärmeerzeugung entfallen somit ca. 29.900 kWh Erdgas. Berücksichtigen muss man weiter den schlechten Gesamtwirkungsgrad des Ecopower, der ohne Brennwertnutzung arbeitet. Bei 14.000 kWh Ecopower-Wärme gehen im Vergleich zu einer modernen Gastherme auch noch mal ca. 14% (2000 kWh) auf diese Weise verloren. Aber auch mit rechnerischen 27.900 kWh Gasverbrauch für die reine Wärmeerzeugung kommt man auf 230 kWh pro Quadratmeter im Jahr: Alles andere als ein günstiger Wert.
Die Fußbodenheizung sorgt zwar für ein angenehmes Raumklima und Brennwert-taugliche Rücklauftemperaturen, aber wenn das Haus schlecht isoliert ist (das scheint mir hier der Fall zu sein), muss sie halt auch die verloren gegangene Wärme nachliefern.
Als mögliche Schuldige für den hohen Wärmeverbrauch fallen mir spontan ein:
- Schlechte Dämmung, insbesondere möglicherweise im beheizten Spitzboden? Im Keller wird man mit vertretbarem Aufwand nur wenig machen können, vielleicht dort eine Innendämmung?
- Zugige Fenster? Schlecht isolierte Haustür ohne Windfang?
- Bewohnerverhalten, z.B. Dauerlüften über gekippte Fenster anstatt Stoßlüften?
Insgesamt scheint mir aber das Einschalten eines Energieberaters hier sinnvoll. Der könnte beispielsweise auch mal im Winter eine IR-Aufnahme von Dach und Fassade machen um zu sehen wo tatsächlich die Wärme rauspfeift.
Jedenfalls: So lang nicht geklärt ist wo der hohe Wärmeverbrauch herkommt und was man dagegen machen kann, würde ich von der Anschaffung einer Wärmepumpe trotz FBH abraten.
Beim hohen Stromverbrauch solltest Du folgendes prüfen (und zwar von der Bedeutung her – nach unseren Erfahrungen – in dieser Reihenfolge):
- Beleuchtung: Sind alle Leuchtmittel auf LED umgerüstet? Bei uns hat seinerzeit auch "Lichtdisziplin" viel gebracht, d.h. das konsequente Ausschalten von Leuchten in Räumen, wo gerade niemand ist.
- Kühlgeräte: Ich würde mal bei jedem Kühlgerät mit einem handelsüblichen Steckdosen-Messgerät (für weniger als 20 EUR beim Baumarkt erhältlich) eine Woche lang den Stromverbrauch messen. Alles was mehr als 0,5 kWh pro Tag verbraucht sollte ersetzt werden (moderne Geräte brauchen die Hälfte). Besonders verdächtig sind amerikanische Geräte und ggf. der alte Kühlschrank im Keller.
- Heizpumpe: Eine moderne Hochleistungspumpe sollte in einem 120 m2 Haus nicht mehr als 10 Watt brauchen. Alte Pumpen mit 40-80 Watt Leistung (entspricht 2-400 kWh/Jahr) gehören auf den Schrott.
- Was auch noch viel Strom frisst sind alte Kondensations-Wäschetrockner. Hier würde ich ggf. auf einen modernen Wärmepumpen-Trockner umsteigen, wobei Qualitätsware hier besonders wichtig ist.
- Überraschend viel Strom kann auch die Büro-Elektronik verbrauchen. In den meisten Fällen wird man da nicht viel machen können, aber es lohnt sich vielleicht, auch hier mal nachzumessen: besonders bei "Durchläufern" wie Telefonanlagen, Router oder Speicher.