Beiträge von bluwi

    Wenn man genau hinschaut, dann verkauft IKEA hier nicht, die sind „nur“ Vertriebspartner. Jedenfalls lese ich bisher überall im Kleingedruckten: „Ihr Vertragspartner ist Svea Solar Deutschland GmbH“.

    Wobei es LWP ja schon lange über den Versandhandel zu sehr guten Preisen zu kaufen gibt. Das ist für Leute, die wissen was sie tun, ja auch eine gute Sache.

    Skeptisch sehe ich dabei den Effekt, dass durch OBI und IKEA bei den Unwissenden und den Halbwissenden der Eindruck entsteht, dass hier die Entwicklung neue Produkte für Heimwerker hervorgebracht hat, die jedermann einbauen und anschließen kann. Zumal recht oft in irgendwelchen „Fachberichten“ zu lesen ist, dass WP auch für den Altbau taugen. Der Einbau ist ja auch easy. ein Gesamtkonzept fällt da wohl meistens unter den Tisch.

    Im Nachhinein war aus meiner Sicht das ganze System ein Schneeballsystem.

    Ja, so sehe ich das auch.

    Die Frage ist, ob es von Anfang an als solches gedacht war, oder ob es sich so ergeben hat.

    Ersteres würde ich nicht zwingend annehmen.

    Ich denke eher, dass die Wartungskosten deutlich höher waren, als erwartet und man eigentlich darauf gesetzt hatte, die Probleme in überschaubarer Zeit in den Griff zu bekommen. Beide Faktoren zusammen könnten dann in die Schneeball-Sackgasse geführt haben. Aber das wird wohl auch in Zukunft Spekulation bleiben.

    Man kann hier nur sagen daß er den deutschen Steuerzahler vor weiteren unsinnigen Ausgaben bewahrt hat.

    Ja, aber nicht nur den Steuerzahler, sondern zusätzlich eine große Anzahl von Kunden, die noch dazugekommen wären.

    Das System hat sich als nicht tragfähig erwiesen und wäre früher oder später trotz Subventionen zusammengebrochen. "Später" hätte wohl den Schaden für die bestehenden Kunden etwas reduziert, aber neben der Verschwendung von Steuern eben auch viele zusätzliche Kunden um so mehr geschädigt.

    Wenn es einen Fehler gab, dann war es der Einstieg in eine überzogene Subventionsstrategie, nicht der Ausstieg. |__|:-)

    Die Lernkurve hängt aber ab von der produzierten Stückzahl. Wenn ein System (auch wegen anfänglicher Anfälligkeit) diese Stückzahlen nicht erreicht, wird es auch niemals langzeitstabil werden.

    Die Lernkurve ist in erster Linie eine Frage des "lernenen wollens". Große Stückzahlen führen durch die damit verbundenen Kosten zu einem "Druck", aus dem dann "Wollen" abgeleitet wird. Es sind aber nicht zwingend große Stückzahlen erforderlich, wenn man konsequent Fehleranalyse betreibt. (Meine Erfahrung)

    Deren Frust ist für mich vollkommen nachvollziehbar.

    Absolut, das habe ich ja auch so gesagt.

    Und der Service für die Bestandsanlagen ist allen Berichten der Betreiber nach, aktuell mehr als schlecht verfügbar. Da wirkt es schon wie Hohn, wenn Zeit, Geld und Personal für Messen vorhanden zu sein scheint, wo bestimmt rosige Werbung erfolgt, während die Betreiber von Bestandsanlagen wochenlang verzweifelt versuchen, den Service zu erreichen und dringend Teile und Reparaturen brauchen...

    Die wollen als Firma überleben und werden alle "unrentablen" Ausgaben vermeiden. Geld werden die, weil sie sich das vermutlich gar nicht leisten können, nicht für Altlasten "verbrennen". Die Wortwahl entspricht einer Firma, die sicher mit neuem Investorengeld arbeiten muss und Investoren werden den Teufel tun, verschüttete Milch einzusammeln. Ich denke, wenn mit dem Service Geld zu verdienen wäre, würden sie das mit Begeisterung tun. So wie es klingt, bekommen die halt auch nicht die Ersatzteile für einen sinnvollen Service.

    Leider kann ich nicht hinfahren, denn neue Interessenten sollten wissen, dass die Firma vielleicht auch sie hängen lässt.

    1. Mit irgendwelchen dahin gehenden Äußerungen wäre ich vorsichtig. Juristisch hat die Firma in Hannover nichts mit der Pleitefirma zu tun und eine juristisch berechtigte Abmahnung kostet recht schnell Geld. Von Schadensersatzforderungen wegen Verleumdung gar nicht zu reden.

    2. Die deutsche Firma basierte auf einem staatlichen (rein deutschen) Subventionsmodel und war ohne diese systematisch grundsätzlich nicht lebensfähig. Das hätte ein „StartUp“ wie SolydEra unmöglich auffangen können.

    3. Im „Steckbrief“ auf der Webseite steht was von „Umsatz zwischen 1 & 10 Mio. Das fällt unter „Kleinst- bis Kleinunternehmen“. Ob die aktuell irgendwelche Gewinne machen können, würde ich bezweifeln. Die sind sicher froh, wenn eine Kernmannschaft überleben kann.

    4. Bei allem Verständnis für den Frust der Geschädigten: Was würde es denn bringen, wenn das Know-How der Firma verloren geht? Ich habe nicht den Eindruck, dass da so Abzocker am Werk waren, wie das oft bei Kleinwindanlagen anzutreffen ist. Die haben sicher vieles falsch eingeschätzt und Fehler gemacht, aber die deutsche Firma ist letztlich ein Produkt der Politik. Sowohl beim Wachstum, als auch im Untergang.

    |__|:-)

    den Strom doch auch selbst verbrauchen z.B. zum betreiben einer WP.

    Bei wenigen Tagen Betrieb wird jede Betriebvariante grenzwertig, aber bei der Anforderung "frostfrei" kann eine WP schon richtig gut punkten (COP > 5) und wenn sie nicht viel laufen muss, dann muss das ja auch keinen teure Mascshine sein. Bei Ebay gibt es Panasonic (nicht die schlechtesten) mit 20kW für 3,5T€ und wenn man (wie hier) keinen BAFA-Stempel braucht, gibt es auch noch günstigere.

    p.s. bei so wenigen Betriebstagen wäre evtl. auch ein kleiner Tümpel als Eisspeicher eine denkbare Variante, da ginge der COP sogar noch rauf.

    Was gestern noch "zukünftige Technnik" war, passt schon morgen nicht mehr ins Konzept.

    OT:
    Das ist der Grund, warum für mich "technologie-offen" keine Worthülse für einen bestimmten Zweck ist, sondern eine Grundeinstellung ähnlich der "Meinungsfreiheit". Wer meint, er wüsste, was in 10 Jahren geht, oder nicht, der sollte mal etwas in die Geschichte der Technologie schauen. Z. B. hat vor gut 100 Jahren der Leiter des US-Patentamts gemeint, seine Behörde werde bald überflüssig, weil inzwischen das meiste schon erfunden sei.