Beiträge von gunnar.kaestle

    https://www.youtube.com/watch?v=UqhO7wHsLX4#t=19m12s

    Seine Email-Adresse dürfte über das Internet mittlerweile bekannt sein:
    siehe auch: GFE: BHKW mit 80% Wasseranteil – Vorführung am 28.09.2019

    Der Testablauf wird wie folgt beschrieben:

    Zitat
    1. Inaugenscheinnahme des kompletten Gensets mit allen Zu- und Ableitungen sowie der für den Test angebrachten Verbraucher nebst den Teilen, die für eine kalorimetrische Messung vonnöten sind.
    2. Ablesung und Niederschrift aller hierfür benötigten Zählerstände
    3. Mischung der Emulsion (4 Teile Wasser – 1 Teil Rapsöl)
    4. Messung des Inhalts der Treibstoffbehälter (Diesel sowie Wasser/Rapsöl-Emulsion)
    5. Messung der Ausgangs-Temperatur des mit einem Heizstab zu erwärmenden Wassers
    6. Anwerfen des Motors mit Diesel bis zur Betriebsbereitschaft (Temperatur/Druck/etc.)
    7. 10-minütiger Testlauf mit Diesel (Zeitmessung durch Stoppuhr) – danach Ablesung aller hier erzielten Resultate (Wassertemperatur/Treibstoffverbrauch)
    8. 10-minütiger Testlauf mit der Wasser-Rapsöl-Emulsion (Zeitmessung durch Stoppuhr) – danach Ablesung aller hier erzielten Resultate (Wassertemperatur/Treibstoffverbrauch)
    9. Gemeinsame Errechnung und Vergleich der erzielten Resultate

    und dann wird auf weitere YouTube-Videos verlinkt:

    https://youtu.be/UMC3WL3iEto (Vorstellung des BHKW vor der Demonstration)

    https://youtu.be/ROUr9xva0L4 (öffentliche Mischung der Wasser-Rapsöl-Emulsion)

    https://youtu.be/UqhO7wHsLX4 (öffentliche Demonstration des BHKW)

    https://youtu.be/BnL2ZWRZpWI (ehemaliges GFE-BHKW läuft in 2019)

    Vielleicht könnte ihr auch unter den Videos in den Kommentaren noch ein paar schlaue Bemerkungen zum Thema hinterlassen. "Zu der ziemlich plötzlichen Einstellung auch der bis Juli 2019 noch anhängigen 5 von insgesamt 15 Verfahren im 2. GFE-Prozess am Landgericht Nürnberg .." – es sieht für mich also eher als ein Kampagne aus, noch weitere offene Verfahren abbügeln zu wollen und weniger, dass man den Geschäftsbetrieb mit Wunder-BHKWs mit 80 % wieder aufnehmen will. Dass ein Verbrennungsmotor auch mit einer Wasser-Öl-Emulsion läuft, ist nicht zu bestreiten, die Technik der Wassereinspritzung ist über 100 Jahre alt. Sie dient durch die Reduzierung der Brennraumtemperatur vor allem der Verminderung der NOx-Emissionen, weil weniger thermische Stickoxide verwendet werden. Zusätzlich liefert der höhere Massendurchsatz auch eine gestiegene Leistung, aber der Wirkungsgrad geht nur um ein paar Prozent rauf, aber nicht von 40 auf 80 Prozent.

    Gruß,

    Gunnar

    Eine interessante Variante wäre eine "Carnot-Batterie", die am Ende der Entleerung auch als Wärmequelle dienen kann.

    Das Wort "Carnot-Batterie" gefällt mir nicht, weil es nach wie vor ein thermischer Energiespeicher ist.

    Für den saisonalen Gebrauch sind sie ungeeignet, im Wesentlichen der Kosten wegen. Ein Energiespeicher hat zwei Komponenten, die man beide mit fixen (CAPEX) und variablen (OPEX) Kosten bezahlen muss:

    a) den Energiewandler, also die Leistungskomponente,

    b) den Akkumulator zur Aufbewahrung der Energie, also die Energiekomponente.

    Die Anschaffungskosten betragen also K_fix + T * k_var, wobei T für die Speicherzeitkonstante E/P steht, d.h. wieviele Stunden am Stück soll das Ding Energie liefern bzw. aufnehmen können.

    Bei Batterien liegt der CAPEX bei etwa 100 €/kW für den Umrichter und 100-200 €/kW für die Zellen. Letzteres wird mit einer Lernrate von 20 % noch schrumpfen, aber das ist recht teuer.

    Bei Wärmespeicher, der erstmal nur Warmwasser speichert sind die Kosten für den Akku umso kleiner je größer der Bottich ist. 200-400 €/m3 Volumen. Zur Speicherladung braucht man eine Pumpengruppe, die ist auch recht günstig zu haben. Benutzt man das Konzept der Carnot-Batterie braucht man noch ein Kraftwerk zum Ausspeichern und Einspeichern (Kraftwerksprozess rückwärtslaufen lassen = Wärmepumpe). Das kostet schätzungsweise 500-1000 €/kW. Ausserdem läuft sowas effizienter, je höher die Temperaturen sind, also ist mit einem einfachen drucklosen Warmwasserspeicher oder einem Zwei-Zonen-Modell, was auch etwas über 100 °C kommt, es nicht getan. Man braucht dann aufwendigere HT-Speicher mit 300 °C - 600 °C. Aufgrund der Wärmeverluste ist sowas auch nicht besonders gut zum saisonalen Ausgleich geeignet, sondern über Tage bis einige Wochen.

    Dann haben wir noch die chemischen Speicher, d.h. Gaskavernen. Die Kosten betragen rund 1 €/Nm3, und bei CH4 sind das 10 kWh pro m3 und bei H2 gut 3 kWh/m3. Elektrolyseure liegen bei 1000-2000 €/kW beim spezifischen CAPEX.

    Aufgabe aus der Mittelstufe, Mathe: Kurvendiskussion mit Geraden K_Gesamt = K_fix + k_var*T - Finde den Break Even zwischen Variante A, B, C.

    Bei den Carnot-Batterien weiss man ja noch nicht, wie sich die Kosten am Ende entwickeln, weil bei einem Kraftwerk der teure Teil des Verbrennungskessels weggelassen werden kann, aber man braucht bei den Leistungen riese Wärmeübertragerflächen, sowohl Richtung Speicher auch aus Richtung der Umwelt (also ein Kühlturm zum Kühlen der Luft, um Umweltwärme aufzunehmen). Aber nach meinem Bauchgefühl sind es für den Kurzfristbereich eher die Batteriespeicher im Bereich von Stunden bis 1-2 Tagen, dann im Mittelfristbereich die Wärmespeicher, die existierende (!) KWK-Anlagen ergänzen und flexibilisieren und dann die Gasspeicher mit Elektrolyseur, welcher in einiger Zukunft die EE-Überschüsse aufnehmen werden, die dann mehrere 1000 h pro Jahr zur Verfügung stehen müssen (teurer Baseload-Verwerter).

    Gruß,

    Gunnar


    Zitat

    Das und die hohe Temperatur ist evtl. ein Grund dafür, warum nicht der komplette Kreisprozess zur Energiespeicherung beforscht wird, sondern nur der Teil CaO <-> Ca(OH)2

    Verfahrenstechnisch ist es nicht ganz einfach. An sich wäre das Brennen von Kalk und das Löschen von der Energiedichte eine super Sache. Auch ist der Prozess nicht sehr kompliziert, man bläst entweder heisse Luft in eine Schüttung welche die Wärme thermochemisch absorbiert oder man bläst feuchte, kalte Luft in die Schüttung und zieht die Wärme hinter der Schüttung mit einem Wärmeübertrager ab. Das Problem ist aber der Werkstoff als solcher: jedesmal wenn man da ein H20 einbaut und wieder austreibt, arbeitet das Material wegen Volumenänderung. Eine Schüttung aus Pellets oder Gittersteinen (vgl. Winderhitzer) würde sich recht schnell in einen Haufen Pulver verwandeln, was nicht mehr so gut verfahrenstechnisch zu beherrschen ist.

    Gruß,

    Gunnar

    Leider sieht es so aus, dass ohne Politischen Preisdeckel oder so etwas, es die nächsten Jahre auch so bleibt.

    Die Futurepreise müssen nicht wirklich genau so eintreten, aber sie zeigen eine generelle Einschätzung der Marktteilnehmer (Schwarmintelligenz).

    EEX Power Futures (DE)

    Settlement Price

    Cal-23 409,56 €/MWh

    Cal-24 257,12 €/MWh

    Cal-25 181,99 €/MWh

    Cal-26 156,50 €/MWh

    Cal-27 140,12 €/MWh

    Cal-28 122,55 €/MWh

    Cal-29 120,77 €/MWh

    Cal-30 119,81 €/MWh

    Gruß,

    Gunnar


    Frankreich wird bis Jahresende alle Kernkraftwerke bis auf 5 wieder am Laufen haben. Bis Ende Januar alle bis auf 2.

    Wenn man sich die EEX Power Futures (FR) anschaut, steht da für die Monatswerte:

    2022-10 201,76 €/MWh

    2022-11 584,45 €/MWh

    2022-12 1081,23 €/MWh

    2023-01 1293,20 €/MWh

    2023-02 1190,37 €/MWh

    2023-03 575,00 €/MWh

    2023-04 367,12 €/MWh

    Bis Du sicher, dass bis Jahresende die 12 KKWs (bis auf 5) mit den Spannungskorrosion wieder repariert sind? Vergleiche auch mit https://www.worldnuclearreport.org/IMG/png/wnisr2…offline2019.png und

    https://www.worldnuclearreport.org/IMG/png/wnr2021/30.png

    Gruß,

    Gunnar


    Wie sagte Habecks sinngemäß, er rechne nicht mit einer Pleitewelle ...nur das man eine Pause einlegt ..... :saint:

    und die Queen ist nicht tot, sie macht auch nur ne pause :/

    Monty Python: Dead Parrot

    "Der Papagei schläft."


    Die eine Röhre ist also nur versehentlich noch lauffähig (soll das suggerieren) und kann „rein zufällig“ doch noch in Betrieb genommen werden.Ein Schelm, wer böses dabei denlt.

    Ich kann nicht nachvollziehen, warum die Russen ihre eigene Infrastruktur zerstören sollten, die ja schon abgedreht war. Der Optionswert, die Pipeline wieder in Betrieb zu setzen, wurde durch die Explosionen genommen. Und nebenbei bemerkt, die Trasse durch die Ukraine wird nach wie vor von Gazprom beschickt. Wollte man Erdgas wirklich als Waffe im Krieg einsetzen, dann müsste man nur die Zufuhr unterbinden und innerhalb weniger Tage wäre das ukrainische Ferngasnetz nicht mehr funktional, weil die Druckhaltung nur aufgrund der Gasförderung im Land nicht funktioniert, sondern auch die Transitstrecken braucht - schreibt Reuters. Im Irakkrieg ist während des Eröffnungsbombardements unter anderem die Energieinfrastruktur zerstört bzw. beschädigt worden, dass vieles nicht mehr funktioniert hat. Offenbar können oder wollen die Russen diese Strategie nicht anwenden.

    Gruß,

    Gunnar


    Hätten wir jetzt 20 Kernkraftwerke am laufen, die Situation wäre deutlich entspannter. Frankreich baut noch 14 Stück.

    Die 14 Stück der frz. Renaissance sind vor allem Ankündigungen. "France plans to build six new nuclear reactors" "Macron said the construction work would start around 2028 so the first new reactor can be launched by 2035. He also asked for studies on potentially expanding the program to eight reactors." https://abcnews.go.com/International/…-goals-82796847

    Ich persönlich glaube nicht, dass man es sich in einem wettbewerblich organisiertem EU-Elektrizitätsmarkt leisten kann, Kraftwerke mit sehr sehr hohem CAPEX zu bauen, die von einem Mix an Wind + Solar + Speicher unterboten werden können. Bis 2028 sind noch über 5 Jahre, da kann noch viel passieren. Ich bin sehr skeptisch, ob alle 6 KKW-Blöcke gebaut werden.

    Gruß,

    Gunnar


    Man geht davon aus, dass es in D zu massiven Blackouts kommen wird


    Wer geht davon aus? Ich persönlich kenne niemanden - es ist diesen Winter vor allem eine EnergiePREISkriese. Wenn nicht noch etwas unverhofftes passiert, sollten die Gasmengen reichen, allerdings ist der Preis (Front Month) recht hoch. Ein Blackout ist ein langandauernder, weitläufiger Stromausfall - was vielleicht in einer kritischen Situation passieren kann, sind geplante Stromabschaltung bei regionalen Mangellagen. Das sind aber gezielte Maßnahmen zur Wahrung der Systembilanz und dauern nur ein paar Stunden.

    Gruß,

    Gunnar


    Dass wir heute im Zusammenhang mit Putins Energiekrieg massive Probleme mit der Energieversorgung haben, liegt an dem überstürzten Atomausstieg und an der politisch verzögerten Energiewende. Eine dieser beiden Fehlentscheidungen der Ära Merkel hätten

    Ich habe nicht ganz verstanden, was Du mit Putins Energiekrieg meinst. Sagt Dir der Begriff Tit-for-Tat etwas? Das ist eine relativ einfache Strategie, um in kooperativen Spielen, d.h. Nicht-Nullsummenspielen, das Gegenüber dahin zu bewegen, sich kooperativ zu verhalten. Wie du mir, so ich dir, ist der entsprechende deutsche Ausdruck, und üblicherweise fängt man bei Tit-for-Tat im Kooperationsmodus an. In den 60ern und 70ern hat Anatol Rapoport gezeigt, dass diese simple Mechanik erfolgreicher ist als weitaus komplexere Handlungs-Logiken.

    Hat wirklich jemand geglaubt, der Wirtschaftskrieg, der mit der Konfiszierung von >300 Mrd Dollar anfing, bliebe ohne eine Gegenreaktion?

    Eine Entscheidung in der Ära Merkel, die auch von Sarkozy getragen wurde, war 2008 das Nein zur NATO-Erweiterung bzgl. Georgien und der Ukraine. "Nyet means Nyet" schreib der damalige US-Botschafter und heutige CIA-Chef zwei Monate vor dem NATO-Gipfel in Bukarest in einem Memo und hatte die Grenzlinie skizziert, die er bei seinen russischen Gesprächspartnern identifizieren konnte. Glaubt hier jemand ehrlich, wenn man den Russen nur häufig und kräftig auf die Füße tritt, dass dann alles besser verlaufen wäre? vgl. Dark Eagle und Aegis Onshore

    Gruß,

    Gunnar

    Wann:

    Di, 18.10.2022 von 17:30 Uhr - 18:30 Uhr

    Was:

    Die Baumärkte verzeichnen Rekord-Absätze für elektrische Heizlüfter - vor dem Hintergrund von Ukraine-Krieg und Gaskrise suchen viele Verbraucherinnen und Verbraucher nach alternativen Möglichkeiten, um im kommenden Winter nicht zu frieren. Was aber bedeutet das für unsere Strom-Netze? Halten sie einen flächendeckenden Einsatz dieser Kleingeräte aus? Oder bescheren wir uns mit den elektrischen Heizungen ein handfestes Blackout-Risiko?

    Professor Dr. Hendrik Lens (Uni Stuttgart) und Dr. Martin Kleimaier (VDE ETG) haben an der aktuellen Empfehlung von VDE und DVGW mitgearbeitet, die vor den Gefahren der E-Heizer für das Stromnetz warnt. Die beiden Experten aus der Energietechnischen Gesellschaft des VDE (ETG) berichten in ihrem Vortrag von den Risiken und Nebenwirkungen des elektrischen Heizens sowohl für das Verteilnetz wie auch das Gesamtsystem. Anschließend haben Sie die Gelegenheit für Fragen und Diskussionen mit ihnen.

    Wo:

    Online (kostenfreie Veranstaltung)

    Anmeldung:

    https://anmeldung.vde.com/php/evewa2.php?menu=02&vid=21486

    bei vielen 'rechnet' sich z.B. ein Heizlüfter momentan gegenüber einer Gasheizung...

    Verstehe ich nicht, wie soll sich ein Heizlüfter gegenüber einer Gasheizung rechnen? Der Strompreis wird im wesentlichen durch den Gaspreis getrieben, und zwar im Futuremarkt - vgl. mit den Preisen für das Kalenderjahr 2023 für Erdgas und elektrische Energie. Der Strompreis ist also im Durchschnitt an den Gaspreisgekoppelt, weil das Referenzkraftwerk mit 50-60 % Gas-zu-Strom Wirkungsgrad arbeitet.

    Bei 20 % exergetischem Wirkungsgrad für einen Gasboiler oder einen Heizlüfter sollte man den billigeren Energieträger nutzen. Besser ist natürlich, auf eine effizientere Wandlungstechnologie zu wechseln - das wäre die Wärmepumpe auf der einen Seite und ein Mini-KWK (incl. Brennstoffzelle) auf der anderen, die beide auf eine Exergieerhaltung von rund 50 % kommen.

    Siehe auch:

    VDE und DVGW empfehlen im Winter den Weiterbetrieb der Gasheizung und möglichst Vermeidung von elektrischen Direktheizgeräten, PM 2022-07-27

    Gruß,

    Gunnar


    Aber keiner kann in die Zukunft sehen, aber wenn mehr Flüssiggasterminals fertig sind kommt auch mehr nach D.

    Bitte lass uns stets zwischen

    - Flüssiggas (LPG) und

    - Flüssigerdgas (LNG)

    sauber trennen.

    Gruß,

    Gunnar


    aktuellen Preise des Heizöl und des Erdgasliefervertrag

    Die Energiepreisexplosion hat in der 2. Hälfte im letzten Jahr 2021 angefangen, seit dem ist Erdöl günstiger als Erdgas (pro GJ). Anhang mit freundlicher Genehmigung des Autors, einem Kollegen von ASPO Deutschland. Gruß, Gunnar

    Ist nur eine Überlegung für Backup…

    Als Backup empfiehlt es sich, vor allem den Spitzenlastkessel auf Dual-Fuel umzurüsten. Dann wird es auf jeden Fall nicht kalt, sollte Erdgas mal fehlen. Aber aktuell (der jetzige Winter) sieht nicht so aus, als ob sich privatverbraucher Sorgen machen müssten, abgestellt zu werden. Das würde - wenn überüberhaupt - einige Industriebetriebe treffen.

    Es ist vielmehr ein Preisthema, wobei noch mal festzustellen ist, dass schon letztes Jahr der Gaspreis von ca 20 €/MWh in Q1 auf 100 €/MWh in Q2 gestiegen ist. Die Verdopplung des Gaspreises nach der Tit-for-Tat-Reaktion Russlands (ab Juni 2021) im Rahmen des Wirtschaftskriegs ist vergleichsweise gering, wenn man sich die Verfünfachung in 2021 anschaut, vgl. dazu auch die Aussagen im BP Statistical Review of World Energy 2022, S. 5. Von daher sehe ich eher ein strukturelles Problem: Peak Oil, Peak Gas und Peak Coal näherkommen, das zusätzlich auch noch verschärft wurde, als 2020 während der COVID-Preisdelle viele Investitionen bei den fossilen Förderfirmen eingefroren wurden und jetzt fehlen. "Die Investitionen in den E&P-Sektor waren 2020 infolge der im Vergleich zum Vorjahr deutlich niedrigeren Erdöl- und Erdgaspreise mit 382 Mrd. USD um 27 % niedriger." (BGR Energiestudie 2021, S. 39)

    Zur Gasmangellage kann ich einen Vortrag beim BBK emfpfehlen. Es gibt auch eine Bild+Tonspur dazu. (Vortrag vom 2022-09-12).

    Gruß,

    Gunnar


    wir zahlen für unseren Tank (6400l brutto) zehn Euro Miete im Monat. Lieferung und Montage incl. Gasleitung liegt einmalig bei ca.700€, wenn ich mich da richtig erinnere. Müssen allerdings auch das Gas von Scharr beziehen - bzw. das bezieht sich automatisch, weil der Tank mit einem Funk-Füllstandsgeber ausgerüstet wird. Wir müssen im Winter voraussichtlich monatlich tanken, da ist das praktisch...

    Das ist die Masche der Flüssiggasversorger: die nehmen einem die Installationskosten ab, aber danach gehört man zu den gefangenen Kunden und kann nicht einfach so mal zu einem günstigerem Konkurrenten wechseln. Das gibt auf der langen Frist eine sichere Marge. Wenn ich dauerhaft zum Flüssiggasbezug gezwungen wäre, würde ich lieber selbst den Tank bezahlen und dann mehr Freiheitsgrade nutzen bei der Wahl des Lieferanten.

    Hier im Thread mit dem Fall einer Notversorgung ist das etwas anderes. Regelmäßig Flaschen zu tauschen ist keine wirklich nette Option, aber das ist ja nur Plan B, der im Schreibstisch liegen muss und schnell umgesetzt werden kann.

    Gruß,

    Gunnar


    Ich denke wenn der Preis wirklich bei Gas auf 50 Cent die kWh geht haben wir hier ganz andere Probleme. Ich werde dann in meiner Fleischerei die Produktion einstellen müssen weil ich diese Kosten nicht mehr in umlegen kann. Der Bäcker nebenan sieht das ganz genauso und alle anderen Kollegen die werden diesen traurigen Schritt folgen.

    Der Erdgaspreis sinkt schon wieder nach dem Maximalwert Ende August 2022 über 300 €/MWh und liegt momentan knapp unter 200 €/MWh, d.h. < 20 ct/kWh.

    Warum können die gestiegenen Energiekosten nicht an die Kunden weitergegeben werden? Kochen die die Konkurrenten um die Ecke nicht auch mit Wasser? Oder wird man Deutschland - wenn die Lebensmittel hierzulande zu teuer werden - aus dem Ausland ernähren können?

    Gruß,

    Gunnar



    Ich habe mir das gerade mal angesehen, für uns ( 44789 ) kostet Gas aktuell bei eon 51,74 ct / kWh, JAhrespreis 36.471,69 € bei 70 tsd kWh /a. Da wir nicht im eon Grundversorgungsgebiet wohnen kommen wir auch nicht in Ersatz - oder Grundversorgung.

    Stadtwerke Bochum:

    Preise für Neukunden gültig bis 30.09.2022

    Grenzpreis ab
    44.621 kWh / Jahr ***
    in ct / kWh 13,03 Netto 15,50 Endpreis

    Warum sollten die lokalen Stadtwerke nicht liefern können?

    Gruß,
    Gunnar

    Hallo,

    im Raum Stuttgart gibt es am Montag, 2022-09-26 ab 9:00 Uhr einen Workshop eines Forschungsprojekts names VerSEAS: Workshop zur Versorgungssicherheit - Deutschland 2050 ("Die Teilnahme am Workshop ist kostenlos. Die Anzahl der Teilnehmenden ist beschränkt. Zur Anmeldung senden Sie bitte eine E-Mail an info∂esa2.eu").

    Haus der Wirtschaft | Willi-Bleicher-Straße 19 | 70174 Stuttgart

    Gruß,

    Gunnar


    auch ich war geschockt mit welcher Schnelligkeit die Strompreise auf ca. 50 ct / kWh stiegen und meines Wissens bleiben die Strompreise künftig hoch

    Die Futurepreise auf dem Elektrizitätsmarkt gehen langfristig runter (aber auf hohem Niveau):

    3/22: 226,00 €/MWh
    4/22: 264,50 €/MWh

    Cal-23: 229,50 €/MWh
    Cal-24: 188,00 €/MWh
    Cal-25: 168,50 €/MWh

    Das liegt daran, dass das preisbestimmende Grenzkraftwerk noch auf Jahre hinweg ein thermisches Kraftwerk ist, was mit Kohle bzw. Gas betrieben wird.

    Cal-23: 90,65 €/MWh
    Cal-24: 70,18 €/MWh
    Cal-25: 55,70 €/MWh

    Gruß,
    Gunnar

    Zunächst ist die Zweckbestimmung eines Autos nun einmal die Mobilität ist. Dann, wenn ich fahren will, soll der "Tank" voll sein.

    Der Grad einer Mitbenutzung zur Stabilisierung des Stromnetzes ist also zwangsläufig eher gering.

    Das Schlagwort lautet Dual-Use und differentielle Mehrkosten. Wenn Du sowieso ein E-Auto verfügbar hast, dann sind die differentiellen Mehrkosten gering, wenn du das bestehende Auto mit ein wenig mehr Geld zu einem Dual-Use-Gerät ausbaust, was dann deutlich billiger ist als sich noch mal fast die gleiche Hardware in den Keller zu stellen. Das Teure an einem Batteriespeicher sind die Zellen und nicht ggf. die etwas ausgefeiltere Leistungselektronik als AC/DC-Schnittstelle.

    zukünftig zwangsläufig zu erwartenden starken Spitzen der Erzeugerleistung (mit 200 GW PV und ebenso viel Windkraft) im Netz abgefangen werden.

    Es sind wohl eher 400 GW PV (Jahresertrag 400 TWh) + 400 GW Wind (Onshore 2 GW : 1 GW Offshore umtauschbar; Jahresertrag ca 800 TWh).

    Beispiel: Ich möchte mit meiner Zoe ZE50 mindestens 200Tkm fahren. Bei durchschnittlich 20kWh/100km und einer Batteriekapazität von rund 50kWh macht das 800 Vollzyklen - über 20 Jahre. (In der Regel als Halbzyklen genutzt). Ob ich da viel übrige Zyklen habe, bezweifle ich. Zelltausch lassen sich die Hersteller vergolden...

    Heutige Batteriesysteme für E-Autos sind so ausgelegt, dass es die kalendarische Alterung ist, die am Ende die Lebensdauer begrenzt und nicht die Zyklenzahl. Das bedeutet Du hast noch freie Zyklen auf der Uhr, die du bei Unternutzung der Traktionsbatterie wegschmeisst, wenn Du nicht als E-Taxi regelmäßig Kilometer frisst. Zudem ist die Frage nach der Zyklenfestigkeit, wenn man Teilzyklen fährt. In der Regel nimmt die Haltbarkeit der Batterie in äquivalenten Volllastzyklen deutlich zu.

    Gruß,

    Gunnar