Seit jetzt über einen halben Jahr habe
ich nun den EM-5 am laufen. Da ich (noch immer?) der Einzige bin hier
im Forum der Einen betreibt, wollte ich mal Allen meine Erfahrung
zukommen lassen.
Seit Ende Mai läuft das BHKW (bis auf
eine kleine Störung) fehlerfrei. Stand 1.12.13 habe ich 1586
Betriebsstunden bei 322 Starts. Auch im Sommer bin ich nie unter 2
Stunden je Start gefallen, was aus meiner Sicht dafür spricht, das
der Pufferspeicher mit 950 Litern nicht arg zu klein ist. Laut der
„Simulationsrechnung Betriebsstunden p.a.“, die in der
Wirtschaftlichkeitsberechnung war, bin ich voll im Soll (geplant 1637
Std. für die Monate bis jetzt) und bin daher optimistisch das die
angepeilten 5600 Std. p.a. zu erreichen sind.
Wenn ich schon von einer Störung rede
möchte ich diese natürlich euch nicht verschweigen. Am Anfang hatte
das BHKW die Leistung reduziert, da das Stromnetz zu stark schwankt.
Mit einen Anruf bei ESS konnte ich den Fehler beheben, ein paar
Reaktionszeiten mussten nur geändert werden, das Problem war schon
bekannt und sollte bei zukünftigen Neuanlagen von Werk an richtig
eingestellt sein.
Inzwischen ist auch der Papierkrieg
durch. Die Anlage ist überall (fast) ohne Probleme durchgekommen
(Anmeldungen und BAFA-Förderung). Nur die BAFA wollte für die
Förderung eine Bestätigung, wegen des nicht notwendigen
hydraulischen Abgleich, vom Schornsteinfeger haben und nicht von der
Fachfirma.
Was wohl die Meisten interessiert:
Leistung und Kosten. Ich lese monatlich die Daten ab die ich so
erfassen kann. Gewohnheit von meiner PV-Anlage.
-Die elektrische Leistung ist fast
konstant bei 5,45kwh am Zähler mit den abgerechnet wird.
-Der Gasverbrauch ist immer noch etwas
schwierig. Ich berechne die abgelesenen Kubikmeter mit einer
Zustandzahl und einen Brennwert eines anderen Gasanschlusses aus dem
letzten Jahr. Wenn ich dann noch den Unterschied zwischen hi und hs
(keine Ahnung was was ist, Zahlen hab ich hier ausn Forum) mit 11%
anrechne, komme ich auf einen leicht höheren Verbrauch als
Angegeben, aber noch knapp in dem Bereich der als Schwankung
angegeben wird (+-5%). Aber Achtung: Ich rechne hier mit drei Daten
die ich nicht genau kenne.
-Anteil an verkauften Strom liegt bei
16-29%, da muss ich noch was tun, das liegt aber nicht am BHKW
-Ein Wartungsvertrag habe ich
inzwischen auch. Abgeschlossen ist ein BHKW-Servicevertrag 300 plus.
Drin ist Alles, also Wartung und Inspektion, Instandsetzung,
Betriebsmittel und Schmieröl, Störungsbeseitigung, An- und Abreise
sowie Fahrtkosten. Der Anteil der Fahrtkosten wäre bei mir sehr
hoch, was ich bei der Inbetriebnahme so gesehen hab auf den Zetteln
war immer so um die 200km eine Fahrt. Kosten sind nicht sehr niedrig,
liegen etwas über 0,50€/Bh plus MwSt. Laufzeit ist 10 Jahre oder
60.000 Bh.
Was erstaunlich gut funktioniert ist
die Zusammenarbeit von BHKW und Holzvergaserkessel. Den Kessel hatte
ich 2008 angeschafft und dieser läuft nur mit Scheitholz, kein
zusätzlicher Brenner drin. Leistung des Kessels sind 40kw, 1500
Liter Pufferspeicher sind an Diesen angeklemmt. Wenn man den einmal
Startet muss der auch laufen bis das Holz in der Brennkammer leer
ist, ansonsten kann es Probleme mit Verschlackung an den
Wärmetauscherflächen geben. Das System ist nun so ausgelegt, dass
das BHKW dauernd in die Heizkreise drückt (Zwangsentleerung?!) und
der Holzvergaser den Rest oben drauf legt, entweder aus der laufenden
Verbrennung oder seinen Pufferspeicher. Funktioniert alles tadellos,
war vorher so der Punkt der ein Bauchschmerzen gemacht hat, ob das
geht.