BHKW für Einfamilienhaus schon lohnenswert?

  • Hallo zusammen,


    Verbrauchsdaten
    Jährlicher Stromverbrauch: 4000 kWh/a
    Jährlicher Brennstoffverbrauch: 3000 Liter

    Derzeitige Heizung
    Energieträger der Heizung: Heizöl
    Alter und Typ der der Heiztechnik: 25 Jahre, Viessmann VitoCell-uniferral-gl
    Art der Warmwasserbereitung: Zentral
    Pufferspeicher, Solarthermie: Heißwassetank, 64 Liter
    Temperaturen der Heizkreise: 60°
    Hydraulischer Abgleich: Nicht vorhanden
    Art der Heizkörper: Teilweise alte DDR-Fabrikate aus Gußeisen, teilweise Stahlblech bzw. Stahlrohr im Bad

    Immobilie und Rahmendaten
    Beheizte Fläche, Anzahl Bewohner: 120 m², 2
    Art und Baujahr der Immobilie: Einfamilienhaus, 1928
    Erfolgte Modernisierungen: Doppelverglasung der Fenster in den frühen 80er Jahren, Dämmung des Dachstuhls mit Glaswolle
    Weitere geplante Modernisierungen: Nicht geplant
    Zweiter Abgasstrang für BHKW frei: Bin hier nicht so ganz sicher was gemeint ist, neben der derzeitig von der Ölheizung genutzten Esse befindet sich noch eine stillgelegte Esse der alten Kohleheizung im Haus
    Zusammenschluss von Nachbarhäusern: Nein


    Wie ich bereits aus einigen Beiträgen im Forum herauslesen konnte, kratzt unser Vebrauch wohl gerade so am unteren Ende des (noch) sinnvoll Machbaren. Habe mich bezüglich der verschiedenen BHKW-Typen auch schon ein wenig belesen. In Frage käme hier nach meiner Einschätzung entweder ein Modell mit Stirlingmotor (Viessmann Vitotwin 300-W) oder das Ceramic Fuel Cells BlueGen mit Brennstoffzelle, was aber durch die doch ziemlich hohen Anschaffungskosten vermutlich nicht sonderlich rentabel wäre. Allerdings habe ich auch gesehen, dass weitere Hersteller für 2014 geplant haben, ihre Brennstoffzellen BHKW's auf den Markt zu bringen. Wären hier eventuell günstigere Lösungen zu erwarten, oder liegt der hohe Preis der Brenstoffzellen BHKW's in der momentan noch relativ neuen Technik begründet?


    Um eine Erneuerung der Heizung in den nächsten Jahren werde ich bedingt durch das hohe Alter des derzeitig verbauten Modells wohl nicht herum kommen, durch die stetig steigenden Kosten würde ich aber auch sowieso ganz gerne zeitnah Abschied vom Öl nehmen.


    Über eine Einschätzung meines Vorhabens würde ich mich sehr freuen.


    -Peter



    PS: Eine Gasleitung in der Straße ist vorhanden, nur der Anschluss ins Haus müsste noch gelegt werden, was allerdings durch die Förderung von Eon in meiner Region nicht wirklich ein Thema ist.

  • ich hab das mal für dich durchgerechnet...

    das einzige bhkw das bei dir unterzubringen wäre ist das vaillant ecopower1.0

    stirling hat zu viel thermische leistung..
    und von brennstoffzellen würde ich (noch) die finger lassen..
    generell gibt es im moment eigentlich nur vaillant als option weil die einen 10 jahres (400€/a) vollwartungsvertrag anbieten mit dem alles abgedeckt ist.. auch wenn was kaputt geht..
    bei allen anderen herstellern.. wenn dir nach 3 oder 4 jahren das ding kaputt geht darfst du aus eigener tasche ein neues kaufen.. oder dich auf diverse rechtsstreitigkeiten einlassen.. da wäre mir das risiko zu hoch.


    für deinen alten ölkessel habe ich mal 75% wirkungsgrad angesetzt..
    die wirkungsgrade beziehen sich alle auf den brennwert, da man den auch bezahlen muss bei der abrechnung.

    die preissteigerungen basieren auf den letzen 15% jahren aus daten vom statistischen bundesamt...


    Also ich würde dir zu einem Brennwertkessel raten...
    der hat sich schnell amortisiert und kostet nicht die welt..
    das bhkw ist in der anschaffung einfach zu teuer...

  • Hallo Henrik, danke für die schnelle Antwort.

    das Ecopower sieht allein von den Leistungsdaten schon mal nicht schlecht aus, wobei mich die relativ hohen Wartungskosten etwas abschrecken. Das natürlich die Wärme- und Stromproduktion in einem gewissen Verhältnis stehen muss hatte ich bei meiner ersten Suche nicht bedacht. Aber genau damit steht und fällt am Ende die Wirtschaftlichkeit des BHKW's, das ist klar. Im Grunde war ich auf die BHKW's auch nur durch unseren für einen Zweipersonenhaushalt relativ hohen Stromverbrauch gekommen, der bedingt durch meine Selbstständigkeit zuhause hauptsächlich mit PC's in Verbindung steht. Da die Strompreise tendenziell ja auch in Zukunft ordentlich nach oben gehen, fand ich die Option seinen Strom in einem preisstabilen Rahmen selbst zu produzieren recht verlockend.

    Wärmetechnisch werde ich mich mal in Richtung Brennwertkessel umsehen. Ein Pelletofen soll ja auch noch recht lukrativ sein - Meinungen dazu?

    Ansonsten scheint es abgesehen vom BHKW ja keine wirkliche Alternative in Sachen Strom-Eigenproduktion zu geben, oder würde eine Photovoltaikanlage lohnen?


    -Peter

  • Hallo Peter,

    Wärmetechnisch werde ich mich mal in Richtung Brennwertkessel umsehen. Ein Pelletofen soll ja auch noch recht lukrativ sein - Meinungen dazu?

    Pelletofen ist grundsätzlich etwas teurer aber Perlets billiger.
    Gas: Etwas höhere Umstellungskosten. Dafür bessere Brennwerttechnik und die KWh Gas ist billiger als Öl. Tentens ungewieß.
    Solarwärme: Anfangs unrenntabell später wenn die Energiekosten steigen renntabler.
    Heizung wenigsten so Planen das es schnell umsetzbar ist.
    Wärmepumpe günstige Anschaffung Stromkosten recht hoch Zukunft von Nachtstrom ungewiss

    Ansonsten scheint es abgesehen vom BHKW ja keine wirkliche Alternative in Sachen Strom-Eigenproduktion zu geben, oder würde eine Photovoltaikanlage lohnen?

    Solarstrom: Hohe Stromproduktion Tags über und hoher Stromverbrauch Tagsüber.
    Eigenstromnutzung 26Cent und EEG 15 Cent oder so ändert sich andauernt.
    Bei einer Ost-Westausrichtung gibt es zwar weniger Stromproduktion aber der Strom wird in den frühen Morgenstunden und Abends länger hergestellt. Die spitzen Stunden weniger. Dadurch höherer Eigenstromverbrauch!!

    Nachrechnen renntiert sich. Hennrik hat schon eine Gute Vorlage gegeben.
    Das Bauchgefühl und der Umweltgedenke ist natürlich auch wichtig.

    Gruß
    Pfleger

  • Moin Peter,

    die erste Pflicht muß sein den Energieverbrauch zu senken.

    30.000kWh für ein EFH ist schon recht heftig - mal über neue Fenster und Geschossdecken-/Kellerdeckendämmung nachdenken.

    PV ist mitlerweile so preiswert das jeder eine kleine Anlage aufs Dach schrauben kann, Ost-West Anlage kostet tendenziell kann aber höheren Eigenverbrauchsanteil realisieren.

    Ansonsten auf Gastherme wechseln und Platz für Brennstoffzelle lassen.


    mfg

  • ja also du musst dich ja jetzt nicht komplett entscheiden.

    Ich würde mir erstmal einen Gas brennwertkessel zulegen... vielleicht von Vaillant ;)

    dann schaust du erstmal wie sich dein verbrauch geändert hat usw.. und dann kannst du das bhkw (sind ja alles getrennte maschinen) immernoch dazu stellen.
    ob man die einzeln kauft oder im paket das macht im preis nicht viel aus.

    wenn du allerdings oft zu hause arbeitest könnte deine strom eigennutzung vlt sogar etwas höher sein..
    das hat enorme auswirkungen auf die wirtschaftlichkeit..

    nochmal: die 5,4ct kwk zuschlag krigst du immer für den bhkw strom egal was du damit machst..

    wenn du ihn selber nutzt sparst du aber 30ct (25ct stromtarif plus 5,4ct)
    wenn du ihn einspeißt nur 10ct (5ct vergütung plus 5,4ct)

    da macht es schon enorm viel aus ob du nur 40% oder 50% oder vlt sogar 70% selber nutzt..

  • wenn du ihn selber nutzt sparst du aber 30ct (25ct stromtarif plus 5,4ct)


    Hallo liebe comuity,

    Also ganz so ist es nicht! Man muss sich im Klaren sein, das die Stromproduktion auch einen Mehrverbrauch im Gasbezug kostet.

    Für 1kWh Strom aus dem BHKW benötigt man als Daumenwert ca. 1,2kWh Gas. Hierbei ist der schlechte thermische Wirkungsgrad des BHKW (im Vergleich zu einer Therme) berücksichtigt!

    Gruss aus Heilbronn

    P.S Ich habe mich bei ähnlichen Verbrauchsdaten für einen ecopower entschieden. Die reine (wirtschaftliche unschalgbare) Therme kam bei mir leider nicht in Frage. Ich wohne im schönen BW. Hier schreibt dir die Regierung vor, was du anschaffen darfst! 10 % regenerativ (demnächst vielleicht 15%) sind nachzuweisen. In meinem Fall hätten sich die Gesamt-Anschaffungskosten wg. zusätzlich ca. 8m² Solarthermie erheblich verteuert! Insofern ist meine Vergleichsbasis eine andere als von Henrik angenommen. Bei mir liegen die Kosten BHKW und Therme + Solarthermie dichter zusammen.

    Gruss aus Heilbronn.

    Eventuelle Schreibfehler bitte ich zu entschuldigen. ;-_

  • stimmt das hatte ich außer acht gelassen...

    wobei gilt das nur für neubauten gilt richtig?

    da muss man hier in nrw auch regenerativ bauen..

    da würde ich dann vlt auch ehr zum bhkw greifen..
    denn solarthermie... das rechnet sich niemals..

    der slogan "sonnenernergie ist ja kostenlos" hat wenig mit der wahrheit zu tun..

  • wobei gilt das nur für neubauten gilt richtig?


    Bei uns gilt das auch und insbesondere für Bestandsbauten. Hier ist ein größerer Bedarf- deshalb.

    Im Grunde eine hirnrissige Ausführungsanordnung. Es spielt keine Rolle, wieviel Personen im Haus sind, ob es sich z.B. um einen alte alleinstehende Dame von 85 Jahren handelt und andere Dinge.
    Der Sanitärmensch muss schriftlich bestätigen, das die Vorschriften eingehalten wurden. Strafe: 50.000€.

    Alternative: Alte Heizung behalten.

    Deine Meinung zur Solarthermie teile ich. Was will die alte Dame im Sommer mit 800L heißem Wasser?

    Eventuelle Schreibfehler bitte ich zu entschuldigen. ;-_