• Nee, kapiere ich nicht. Die Heizlast im Mittel ist meiner Meinung nach die Auslegungsheizlast lt der Formel wie geschrieben.... Ist es ein bestehendes oder ein neues Gebäude, sprich Neubau?

    Die 470.000 kWh/a passen überhaupt gar nicht zu den 455 kW max. Und den Fehler kann ich im Moment nicht finden.

  • Mädelz mal ganz ruhig nachgedacht !!

    Was ist entscheidend für die Heizlast ??? Nicht die Aussentemperatur an sich sondern die Physik des Gebäudes denn daraus ergibt sich die Heizgrenztemperatur. Technisch also ab welcher Aussentemperatur der Brenner überhaupt laufen muß.
    Mathematisch ist das der X Durchgang unserer über die Gradtagzahlen ermittelten Kurve.

    Hoffe das war richtig :~~ mfg

  • Ali, und genau den Gedanken hatte ich auch, aber nur kurz, denn:
    Wenn die Bude energetisch n Desaster ist, brauche ich mehr Power (=mehr kW), um es warm zu kriegen, Dann hab ich aber auch erheblich mehr als die knapp 500.000 kWh Gas, die ich verballere.... Und dann brauche ich eben durch den Transmissionswärmeverlust mehr Leistung (=kW), weil von denen ein erheblicher Anteil verloren geht. Und das sind dann eben bei x kW in ner Stunde xkWh, was dann aus den 455 kW, wenn se denn richtig wären, so 870 - 900.000 kWh Energieverbauch machen würden.

    Die Katze rennt also gerade ihrem eigenen Schwanz nach....

  • Bei 500.000 kWh / 2000 h muss das "Irgendwas" (Kessel, Wärmepumpe, egal...) also 250 kW Heizlast


    Vergiss die 2000h/a bei dem Thema mal lieber, diese Vollbenutzungsstunden gelten nur für Wohngebäude.

    Zitat von Dr.Heizlast

    Auslegungsheizlast (berücksichtigt Transmissionsverluste, Lüftungsverluste und Wiederaufheizlast) = 455kW (bei Temperatur Ti = 18°C und Ta = -16°C)


    Da hammers doch!
    Wenn die Bude über WE kalt steht und Montags aufgeheizt wird braucht man natürlich mehr Bums als wenns warm bleibt.

    Allerdings kannst du die "einfache" Rechnung nach Gradtagszahl wirklich in die Tonne treten weil du natürlich wesentlich öfter mit Vollast heizst als bei einem Wohngebäude.


    mfg JAU

  • Tjooo...

    Was machen wir denn dann, wenn wir eine Heizlast von 455kW haben (durch hohe Wiederaufheizleistung), es sich um eine "Werkhalle" handelt, wo man nicht mit den Gradtagszahlen rechnen kann und es keine Verbrauchswerte vom EVU gibt???

    2 Wochen ne Messreihe fahren?

    Fire, wie machen das die Profis???

    Ich habe jetzt die 12831 nicht im Kopf, aber die Heizlast ist doch Transmissionswärmeverluste + max. Lüftungsverluste (dort wird doch sicher maschinell be/entlüftet?) + ggf. Wiederaufheizleistung.
    D. h. in der Heizlast stecken doch keine Gewinne aus solarer Strahlung / Maschinen / arbeitende Menschen / etc.

    tschau

  • Sebastian Nickel: genau richtig. in der heizlast nicht. aber beim wärmebedarf...
    die din en 12831 sieht für die Heizlastberechnung die Transmissions und Lüftungsverluste vor. Zusätzlich kann die Auslegungsheizlast berechnet werden in welcher die wiederaufheizlast addiert wird.

    die Wärmearbeit ermittelt sich über den Transmissionskoeffizienten, sowie den Lüftungskoeffizienten multipliziert mit den Temperaturdelta (hier zum Jahresmittel???) und den Jahresstunden abzüglich der Gewinne (solar und intern). soweit ich das richtig erkannt habe. Zusätzlich noch die Arbeit fürs Wiederaufheizen.

    Laut Ergebnissen der mir vorliegenden Rechnung liegen hier:
    ca. 80 kW Transmission (durch U-Werte der Gebäudematerialien, deren Fläche und Temperaturdelta von 18 zu -16°C)
    ca. 175 kW Lüftung (durch Luftwechsel (15000 [m^3] * p * c * Temperaturdelta)
    ca. 60 kW Aufheizlast (errechnet mit 2h Aufheizzeit, 2°C Temperaturabsenkung)

    zusätzlich kommt noch die Last für ein Weiteres Gebäude dessen Last aus Bestandsdaten ca. 150 kW beträgt.

    --> Summe ca 455kW

    scheint das realistisch? mir kommt hier die Last für Lüftungsverluste verdammt hoch vor.. jedoch kann ich keinen Fehler in der Berechnung erkennen..

    oder liegt der Fehler bei der Wärmearbeit??

    abgesehen davon weiß ich immer noch nicht richtig wir ich die Jahresdauerlinie erstellen kann ;-D

    Trotzdem echt cool dass ihr mir so weiter helft!!

  • Jau, Du hast Recht, die Wiederaufheizlast könnte der Grund für diese hohe Leistung sein, aber ist das denn wirklich Praxis? Sprich: Tiefster Winter, Freitag mittag, Leute gehen nach Hause, Heizung aus???? Montag 04:00 Uhr, Bude eiskalt, Heizung an, klar, dann brauch ich Pfeffer, aber wer macht das denn so?

    Da platzen dann doch ggf. die Leitungen und das Gebäude nimmt Schaden, oder? Es ist doch in der Praxis eher so, dass (wenn überhaupt am WE runtergefahren wird) dann Soll-Innenraum von mir aus auf 14 - 16° gestellt wird, dann brauch ich doch um 04:00 Uhr Montag nicht 455 kW???

    Geht in die selbe Richtung wie die unendliche Diskussion Nachtabsenkung ja oder nein in Wohngebäuden.... Für mich wieder mal n Beweis, wie Normen und Praxis kollidieren...

  • Also 60kW Wiederaufheizleistung machen das Kraut auch nicht fett.

    Wie man jetzt die Lüftungswärmeverluste genau berechnet, hab ich nicht im Kopf. Aber man rechnet doch mit dem Luftwechsel, also einem Volumenstrom. Wenn die "Halle" 15000m³ Volumen hat, dann nimst du einen Luftwechsel von 1 an???
    Ist das nötig?
    Was sagt die Norm?
    Wie viele Personen arbeiten da (hyg. Mindestluftwechsel)?
    Wie groß ist der infiltrierte Luftvolumenstrom?
    Maschinelle Lüftung, Wärmerückgewinnung?
    Und das andere Objekt, was genau ist das?

    Die DIN EN 12831 ist ja zur Berechnung der Normheizlast / Auslegungsheizlast von Räumen / Gebäuden erdacht worden, um damit Wärmeerzeuger wie Kessel u. ä. auslegen zu können. BHKWs werden eben nicht auf die max. Last ausgelegt, sondern auf Grundlast, damit sie lange laufen.

    Ich weißt gar nicht, ob es eine Norm gibt, mit der man den Jahreswärmebedarf berechnen kann... Glaube mit der 18599 geht das...?

    Tja und dann daraus die JDL erstellen... Hmmm??? ;)

    Messungen machen geht nicht oder wie? Ich mein irgendwo muss man ja anfangen.

    Oder du betrachtest das ganze theoretisch und rechnest das ganze für 3 unterschiedlich große BHKW. Nach dem Motto " Wenn ... dann ...". Wenn es jemand genauer wissen will kostets eben.

    Wiederaufheizleistung ist imo gesondert zu vereinbaren und nur dann bei Räumen / Gebäuden mit in Betracht zu ziehen. Persönlich rechne ich immer ohne.

    tschau

  • Hallo miteinander,

    hier ist es ja in vielen Punkten weitergegangen
    aber mir fehlt die Zeit detailliert auf all die Punkte einzugehen.

    Wenn man es theoretisch voll abbilden mag, dann eine kleine Anekdote
    Es gab mal ein mini-Arbeitsgrüppchen beim b.kwk zum Thema "welche Normen greifen eigentlich überall beim BHKW mit ein"
    Ich hab die Zahl nicht mehr im Kopf...10,12 oder so in der Art
    Ein sehr geschätzter und guter Planer resümierte: "Wenn ich mich an alles halten müsste, würde ich nicht ein einziges BHKW installieren können" ...und weiter im Text "aber eigentlich auch keine einzige Heizung" denn dass alles komplett abzudecken würde
    1. keiner alles bezahlen
    2. würden da die kuriosesten Installationen rauskommen, die so auch auf keinen Fall sinnvoll/wirtschaftlich zu betreiben.

    Ich kann wie gesagt nicht überall eingehen
    und hoffe dass ein Pragmatischer Ansatz hilft
    1. bei solch einem Objekt (also doch nciht Industrie, sondern eher Gewerbe, Werkstatt-Typ)
    hat man tatsächlich sehr steile Jahresdauerlinien. Nicht weil die Spitzen so extrem sind, sondern weil die Grundlast nicht existiert.
    Hier wird die Heizung Mitta April in den Ruhestand geschickt und vor mitte September nicht laufen
    Ergo...PixDaumen 5.000h wo überhaupt Wärmebedarf besteht...wenn überhaupt
    2. musss man dann auf elektrische Lasten gucken
    Bei einem 1-.Schicht-Betrieb kann man es schon vergessen
    Bei 2-Schicht-Betrieb kann es schon gehen
    In meiner Firma haben wir letztes Jahr sowas umgesetzt...leider echt nur 3.600 (oder 3.800?) Vollbenutzungsstunden,
    aber für den Kunden war es interessant und man ist als BHKW-ler ja verwöhnt und bekommt bei größerer Anlagen ein schlechtes Gewissen, wenn es nicht in 3 Jahren sich amortisiert. Aber es gibt auch gewerbliche Kunden die PV installieren(ist dort auch noch geplant) und da kommt man im Vergleich auch mit einem Kurzläufer immernoch locker hin. Elektrisch hat das 2-Schicht-Objekt perfekt zur Anlagengröße gepasst (knapp 100% Stromeigennutzung)...da gehn auch mal so kurze Laufzeiten.
    3. Spitzenlast hin oder her
    Bei dem Wärmebedarf und ca. Spitzen...könnte eine Anlage irgendwo im Bereich 50....100kW passend sein (rein von der Wärme)
    Da aber -trotz verbesserte Bedingungen im neuen KWK- immernoch eine Lücke zwischen 50 und 100kW klafft (10 Jahre, vs. 30tsd Stunden-Förderung) würde man -erst recht wackliger Dimensionierung mangels historischer Verbrauchsdaten- auf dei 50kW-Variante zurückgreifen.

    Soviel zu der aus der Hand geschüttelten Auslegung
    ToDo:
    - wärmemäßig wird man grob in dem Bereich eienr 50er liegen (haben so um die 80kW_th) liegen,
    dass man sehr sicher auf 3.500+X kommt...die 5.000 werden ohne WW selbst von einem Dachs nicht geknackt
    vermutlich ist kein Warmwasserbedarf, und falls doch eher sehr gering, oder?
    falls nennenswert geht vielleicht geringfügig mehr...also 3.500 + x+x
    - wie wird es elektrisch aussehen?...das wird auch schwer ohne Verbrausdaten....Anschlussleistung kannst Du vergessen. Da muss man auf vergleichbare Objekte/Lastverhalten zurückgreifen.
    - 1 oder 2 Schicht....1 Schicht wird nichts...2 Schicht vielleicht

    Ergebnis: falls 2 Schicht, dann Anlage mit Elektrischer Grundlast im Schichtbetrieb, aber max. 50kW


    Sorry für die plumpe und schnelle Ausdrucksweise,
    aber mehr bekomm ich leicht müde und in der Kürze nun nicht hin....als Orientierung reichts hoffentlich