Hallo BHKW Gemeinde,
ich bin seit einigen Monaten auf der Suche nach einer neuen Möglichkeit mein Haus zu heizen. Vielleicht erst einmal waz zur Historie meiner Suche.
Unser 2 Familienhaus wurde 1971 erbaut und hat eine Holz/Ölheizunhskombination aus dem Jahre 1978 mit 45KW installiert. Der Brenner ist aus dem Jahr 1993. Der Kessel ist hoffnungslos überdimensioniert, trotzdem hält sich der Verbrauch eigentlich in Grenzen. Dazu aber später mehr.
Ich habe mich letztes Jahr schon einmal intensiv mit neuen Heizungen und auch Dämmung + neue Fenster beschäftigt und habe mir auch enstsprechende Angebote eingeholt. Meine Favoiten waren vor allem die Pelletheizung und die Luft Wärmepumpe.
Der Vorteil bei der Luft WP ist, dass der Aufwand für die Installation relativ gering ist und ich außer Strom kein weiteren Brennstoff brauche. Da ich meinen Strom selber produziere und irgendwann mal selber verbrauche (im Moment speise ich laut EEG ein) wäre das natürlich meine Wunschheizung gewesen.
Der Nachteil ist allerdings, dass ich hier zur Zeit eine Vorlauftemperatur von 60°C fahre (weniger geht nicht, da ich die Heizung nicht niedriger einstellen kann) und ich auch in einem Gebiet wohne in dem aus schon mal mehrere Wochen unter -20°C sein kann. Somit würde die eh schon schlechte COP durch die hohe Vorlauftemperatur noch weiter sinken, was mir dann letztendlich sehr hohe Stromkosten verursachen würde.
Bei der Pelletheizung stört mich letztendlich, dass man da ggf. einen höheren Wartungsaufwand hat. Abgesehen vom sehr hohen Anschaffungspreis.
Dämmung + neue Fenster kamen nicht in Frage, da die Investitionskosten zwischen 40.000 - 60.000 EUR gelegen hätten. Somit haben wir uns entschieden lediglich die Glasscheiben auszutauschen und sind von 3,3 UW auf 1,3 UW runtegekommen. Kosten dafür lagen bei etwa 4.500,- EUR. Das Dach wurde im Zge der Renovierung des Dachgeschosses neu gedämmt.
Die Heizkörper sind auch noch aus der Zeit der Erbauung. Da weiß ich allerdings nicht ob sich ein Umstieg auf neue Heizkörper lohnt. Mir ist klar, dass ich damit die Vorlauftemperatur senken kann, aber ich weiß nicht ob sich das jetzt dramatisch auf den Energiebedarf auswirkt. Dann käme ich vielleicht auf 50°C VL Temperatur.
Nun zu den technischen Daten:
- Wir haben einen 10.000 Liter Heizöltank.
- Die Wohnfläche insgesamt beträgt 240m².
- Der jährliche Heizölverbrauch schwankt zwischen 2600 und 3000 Liter Heizöl je nach Winter. Dazu ist zu sagen, dass meine Schwiegermutter die im Dachgeschoss wohnt im Winter hauptsächlich mit Holz heizt. Da kommen für sie und uns im Jahr noch 4-5 Ster Holz dazu. Wir haben zwar auch einen Kamin im Wohnzimmer, aber für uns ist das Heizen mit Holz eher für das kuschelig warme Gefühl.
- Der jährlich Strombedarf liegt zwischen 5500 und 6000 KW.
- Die PV Anlage erzeugt 10,81 KWp Strom.
Nun bin ich gestern erstmalig auf ein BHKW aufmerksam geworden und habe mich auch schon etwas in die Materie eingelesen. Eigentlich war es mein Ziel von den Brennstoffen wegzukommen. Dabei ist es mir egal ob nun Biogas oder Biodiesel oder Rapsöl.
Ein BHKW kommt aber ohne diese Brennstoffe nun mal nicht aus. Wenn ich also schon in ein BHKW investiere, dann sollte ich das zumindest auch mit nachwachsenden Rohstoffen befeuern können. Vorerst würde ich das aber auch gerne mit Heizöl betreiben können.
Nun aber meine Fragen:
- Welches BHKW könnt ihr mir a) für mein Haus/Wärmeenergiebedarf und b) für meine Anforderungen bezüglich nachwachsender Rohstoffe empfehlen?
- Ich habe hier gelesen, dass ein BHKW zwischen 4000h und 5000h laufen sollte, damit es ökonomisch betrieben werden kann. Stimmt das?
- Ein BHKW verbaucht (so wie ich gelesen habe) in der Stunde etwa 2,5l Brennstoff. bei 4000 Betriebsstunden im Jahr würden das 10000l Brennstoff bedeuten. Ist das richtig?
- Rapsöl ist wahnsinnig teuer. So weit ich gelesen habe kosten 100l 112,- EUR. Damit würde ich bei 4000 Betriebsstunden/10000 Liter im Jahr auf 11200,- EUR Brennstoffkosten kommen. Lohnt sich das dann überhaupt? Im Moment habe ich etwa (mit Strom) 3300,- EUR.
- Wenn ich mich für Biogas entscheiden würde, dann müsste ich doch zusätzlich noch irgendwo einen Gastank hinstellen. Wie groß sollte der sein?
- Sollte man auch einen Pufferspeicher nutzen? Ich habe gelesen pro KW sollte man 75 Liter Pufferspeicher haben.
Ich hoffe es sind nicht allzu blöde Fragen dabei.
Danke & Gruß
Jester