bhkw für Einfamilienhaus mit Landwirtschaft rentabel?

  • Hallo zusammen!

    Mich würde interesieren ob sich ein bhkw für mich lohnen würde. Meine alte Gasheizung ist 30 jahre alt und es steht eine Investition in Sachen Heizung an.
    Auf der Wunschliste steht eine Hackschnitzelanlage (Kosten: alles in allem gute 30000€);
    oder eben ein bhkw.

    Hier ein paar Daten:
    Alter Haus: Baujahr 1978
    Wohnfläche: 160m² (Dachgeschoß soll zukünftig ausgebaut werden dann ca. 200m²)
    2 Wohnungen
    3 Personen
    Gasverbrauch: 36000 kwh/jahr
    Stromverbrauch: 17800 kwh/jahr

    Der Standort dafür wäre im Keller; ist dies Geräuschmäßig machbar?
    Und wie siehts gesetzlich aus?
    Oder sollte ich mich an einen energieberater wenden?

    Wäre nett wenn sich ein paar user zu meinem Thema melden würden vielen Dank im voraus
    Gruß Derek

  • Hallo,

    Auf der Wunschliste steht eine Hackschnitzelanlage (Kosten: alles in allem gute 30000€);


    Ein BHKW wird auch nicht viel billiger werden!

    Wohnfläche: 160m² (Dachgeschoß soll zukünftig ausgebaut werden dann ca. 200m²)


    Beim Ausbau wird doch auch sicher die Dämmung des Daches verbessert, oder?

    Gasverbrauch: 36000 kwh/jahr
    Stromverbrauch: 17800 kwh/jahr


    Bei dem jetzzigen Wärmeverbrauch bringt es ein BHKW der "Dachsklasse" auf so ca. 3000 Bth/a und würde so ca. 15.000Kwh erzeugen, wobei der Stromverbrauch von 17.800 kwh/a zu hinterfragen ist - wann wird der Strom gebraucht, eher im Winter oder eher im Sommer?

    Der Standort dafür wäre im Keller; ist dies Geräuschmäßig machbar?


    Bei einem Massivbau würde ich sagen im darüberliegenden Geschoss nahezu unhörbar!

    Und wie siehts gesetzlich aus?


    Bei einem BHKW "von der Stange" ist es eigentlich wie bei einem Heizkessel, lediglich ein wenig Papierkram bei der Anmeldung und beim zurückfordern der Mineralölsteuer .

    Oder sollte ich mich an einen energieberater wenden


    Ist bestimmt nicht schlecht, nur man muß einem finden, der die einzelnen Systeme auch fair nebeneinanderrechnet.

    Frage nebenbei: Warum Hackschnitzel und nicht Pellets? Hackschnitzel erfordern doch einen Anlagetechnichen Mehraufwand, der bei dieser Anlagengrößenordnung im Verhältniss doch enorm ist.

    Gruß Dachsgärtner

    Besser ein kleines Kraftwerk im Keller...
    ...als eine große Stromrechnung im Briefkasten!

  • Moin,

    welchen Wirkungsgrad hatten Gasheizungen vor 30Jahren??
    Nimmt man 75% an habt Ihr nen Wärmebedarf von 27000kWh - das ist eher nicht so prall für ein BHKW .

    Aber was macht Ihr mit dem Strom?? Landwirtschaftliche Geräte?? Gib mal bitte etwas nähere Auskunft. Mit den 17000kWh Strom könnte man schon mal 3000€/Jahr sparen.

    Also bitte mehr Infos.

    mfg

  • Jetzt kann ich als Bauer auch mal was sagen! .||.

    Bei uns (Landwirtschaft + zwei WE, etwa 420 m2 Wohnfläche) lohnt sich der Dachs ganz gut, ca. 4-5-tsd Jahresstunden. Wir hatten vorher einen Stromverbrauch von etwa 15 - 17000 kw/h, jetzt sind es noch ca. 4000 kw/h. Interessant ist könnte es sicherlich auch sein, einen Teil der Wärme im Stall zu nutzen und so die Laufzeiten sinnvoll zu erhöhen. Dazu schreibst Du leider nichts.

    Eine weitere Frage wäre, ob Du selbst Waldbesitzer bist. Dann wären die laufenden Kosten für die Hackschnitzelheizung ja nicht so hoch. (Es sei denn man rechnet Opportunitätskosten mit.)

    Gruß

    franky

  • Also erstmal danke für die vielen antworten!!

    Dann mal zu den näheren Infos:

    @ dachsgärtner:
    - wenn das Dachgeschoß ausgebaut wird wird das Dach auf alle fälle gedämmt, steht aber die nächsten 2 - 3 Jahre nicht an
    - der Strom wird haupsächlich für die Melkmaschine (also 2 mal am Tag 365 Tage im Jahr) und für eine Greiferanlage die auch jeden Tag gebraucht wird; im Winter eher mehr
    -Hackschnitzel deshalb, weil ich nachgedacht habe Micanthus zu verheizen, Firma Fröling behauptet ihr Kessel "packt" das. Oder was habt ihr für Erfahrungen?

    alikante
    - Der Strom wird für die Melkmaschine gebraucht(Vaakumpumpe, Reinigungsautomat) und eine Greiferanlage die auch jeden tag gebraucht wird (im Winter geringfügig mehr)

    franky1981
    - im Stall wird die wärme nicht gebraucht---> Rinderstall; eher eine Klimaanlage im Sommer ))))
    -habe selber keinen Wald deshalb interesiere ich mich dafür Miscanthus(Elefantengras) anzubauen; 1ha reicht aus; bleibt 20 Jahre im Boden; und habe zur Ernte im Frühjahr trockene Ware
    aber: es gibt unterschiedliche Meinungen, wie gesagt zb. Firma Fröling sagt es gibt keine Probleme wegen Schlackebildung und Firma KWB sagt kein Kessel macht das lange mit(bzw. Wärmetauscher), auch ihrer nicht
    was soll man da glauben?

    Gruß Derek

    Und nochmal danke für eure mühen!

  • Hallo,

    der Strom wird haupsächlich für die Melkmaschine (also 2 mal am Tag 365 Tage im Jahr) und für eine Greiferanlage die auch jeden Tag gebraucht wird; im Winter eher mehr

    Nun ja, ein "planbarer" Stromverbrauch ist immer gut, dann kann man zumindest im Sommer und in der Übergangszeit das BHKW zu Zeiten mit hohem Stromverbrauch gezielt laufen lassen und die Wärme im Pufferspeicher "zwischenlagern". Ein Mehrverbrauch im Winter ist natürlich auch gut, denn dann läuft das Bhkw ja auch bis zu 24 Stunden am Tag.

    Hackschnitzel deshalb, weil ich nachgedacht habe Micanthus zu verheizen, Firma Fröling behauptet ihr Kessel "packt" das. Oder was habt ihr für Erfahrungen?

    Ich bin plane momentan für meinem Betrieb (Gärtnerei) auch eine neue Heizung, Biomasse im weitesten Sinne bevorzugt.
    Es ist wie bei den BHKW´s, jeder Anbieter sagt von sich, das er den besten Kessel und das beste Konzept hat, alles andere ist Schrott! @:pille
    Ich habe auch schon einmal mit Miscanthus geliebäugelt, vor allem deshalb weil er hier im Rhld. auch sehr gut wächst, aber ich denke von den Pachtpreisen hier kann ich nicht mit dem hier betriebenen Intensivgemüsebau in Konkurrenz treten. Ich habe für den Anbau zuwenig eigenes Land, aber es ist eine sehr interessante Pflanze.

    Hast du dir mal den Kessel angeschaut? Die haben gegen die Schlackebildung eine Vorrichtung im Feueraum, und angeblich schon einige Erfahrung mit Miscathus.

    Gruß Dachsgärtner

    Besser ein kleines Kraftwerk im Keller...
    ...als eine große Stromrechnung im Briefkasten!

  • Moin Derek,

    also wenn die Melkanlage und der poplige Greifer (für Futtermittel ??) so enorm viel Strom brauchen wirds eher blöd.

    Setzen wir mal voraus das beide Geräte zusammen 10000kWh im Jahr benötigen und pro Tag 3h laufen dann haben wir eine Anschlussleistung von 9KW.
    Wenn Du nun diesen Bedarf an Strom deken wollen würdest müsste ein 10KW BHKW her. Dieses hat aber knapp 20KW Thermische Leistung. Wenn wir nun zurück rechnen mit 3 Stunden * 365 Tage * 20KW = 21900kWh thermisch. Bei dieser Konstellation würdest Du 1800€/pa an Stromkosten einsparen und hättest auch noch 2/3 Deines Wärmebedarfs gedeckt den Rest muß eine Spitzenlastheizung bringen. Natürlich stehen dem Gegenüber enorme Investkosten ich schätze mal 40.000€

    Du siehst es kommt darauf an das richtige Gerät für Deinen Bedarf zu finden, deshalb bitte noch mal genau präzisieren wie lange die geräte täglich laufen und evt die Anschlussleistungen vom Typenschild.

    Mal ne ganz andere Idee - Biogas 8)

    Schonmal darüber Nachgedacht vom Landwirt zum Energiewirt zu mutieren |__|">
    Also die Gülle Deiner Kühe + Miscantus sollte doch schön zu vergähren sein. Damit ein BHKW speisen und den Strom verkaufen, abwärme zur Heizung fällt da immer an.

    http://www.lfl.bayern.de/arbeitsschwerp…url_0_2_0_2.pdf

    mfg

  • Moin,

    Miscanthus ist interessant, habe mich vor unserem BHKW-Kauf auch damit beschäftigt.

    hätte Dir auch die oben schon genannte Firma Döpik empfohlen. Die scheinen da eine Menge Ahnung zu haben. Ihre Kessel machen auch einen zornigeren Eindruck als die Produkte der Firma KWB. Die haben halt keine passende Anlage und machen die Anderen runter. :diablo:

    Außerdem gibt es ja auch schon Landwirte, die Getreide oder Stroh verfeuern. Da ist die Schlackebildung noch viel extremer, und die entsprechenden Anlagen werden auch damit fertig.

    @ alikante

    Bei Biogas gibts zur Zeit ein Problem. Durch den Güllebonus laufen die Dinger sehr rentabel. Leider wissen das auch die Hersteller/Planer und sind entsprechend ausgebucht und teuer. Außerdem ist es sehr schwer, zur Zeit einen Anbieter zu finden, der einem eine Anlage im Bereich 50 bis 150 kw el hinbaut. Die machen sich alle über die Biogasparks mit mehreren MW oder Einzelanlagen ab 150 kw el her.
    Ich beschäftige mich auch gerade mit der Thematik und würde gerne eine Anlage bauen, die auch zu meiner Flächenausstattung passt, also etwa 40-60 kw el. Eine gewise Hoffnung setze ich noch in diese Firma, aber die sind noch nicht so weit: http://www.enbea.de

  • hallo franky

    Dann beschreite doch einen neuen Weg und werde zum Biogaseinspeiser.
    Keine Ahnung ob das dann die selben Herstellerfirmen sind. Fakt ist das es da noch nicht so viel tut, warum auch immer will hald jeder sein Gas an Ort und Stelle verstromen.

    mfg

  • Das würde vorraussetzen, dass sich in erreichbarer nähe ein Gasnetz befindet. Leider ist das in ländlichen Gebieten seltener der Fall. Und wenn ich alles in den Flüssiggastank unseres Nachbarn drücke, wird der sich auch bedanken... ^^|__|