BHKW einplanen oder lieber nicht

  • Hallo zusammen

    Ich bin ganz neu bei Euch
    Bin 27 Jahre alt, gelernter Elektroniker und begeisterter Bastler.

    Nun haben meine Frau und ich vor uns ein altes Bauernhaus zu kaufen wenn es sich denn im Rahmen des Möglichen sanieren lässt.
    Es ist ein Fachwerkhaus.
    Momentan ist keine Heizung verbaut außer einer reinen Ofenheizung.
    Also die Heizungsanlage und auch die Elektrik müsste, wenn, dann sowieso komplett neu installiert werden.

    Nun gingen meine Gedanke mal wieder Richtung BHKW .
    Da ich den genauen Heizkostenbedarf nicht kenne wird es etwas schwierig dahingehend etwas genaues zu planen
    Die Wände sind momentan noch mit Lehm "ausgemauert"
    Das sollte dann aber ersetzt werden und evtl die Fassade verschiefert werden.

    Das Haus soll weiterhin atmen können!!!
    Also keine Styropor/dur-Dämmung
    Wenn möglich sollte ja eine zeitgenössische Fassade ihren Platz finden.
    Dahinter könnte man ja mit Mineralwolle abdämmen.

    Meine Ideen gingen zuerst Richtung Erdwärme mit evtl. Solarkollektorunterstützung
    Aber die relativ hohen Stromkosten schrecken mich da etwa ab.
    Nun wäre aber ein BHKW auch nicht wirklich günstiger. Oder?

    Ich bin inzwischen vom vielen Lesen total verwirrt. Was rechnet sich nun wie. Welche Vergütungen gibt es.

    Das BHKW wollte ich nach Möglichkeit mit Pöl betreiben. Wie mein Auto ja auch ;)

    Meine Vorstellung ging nun in Richtung Selbstbau.
    Wirbelkammerdiesel(wg. Pöl) und evtl. Syncrongenerator
    Zur Not ein Gleichstromgenerator und Wechselrichter

    Wie aufwendig ist so etwas?

    Die Seite von Dagego hab ich schon durchforstet.
    Was mich dort etwas stört sind die Motoren.
    Sind die Kubota nicht schon Direkteinspritzer?
    Und die Leistungskurven zeigen bei 1500U/min noch nix an Leistung
    Das passt doch irgendwie gar nicht zu den Drehzahlen eines Generators.
    Wenn ich den Strom verbrauche sollte der Motor doch auch in der LAge sein den Generator vernünftig anzutreiben ohne dann gleich anzufangen zu saufen.

    KAnn mir hier bitte jemand mal Licht ins Dunkel bringen.
    Und mein Verständnis der Gesamtlage etwas geraderücken?

    Danke.

    Gruß
    Pöler

  • Hallo Pöler

    Herzlich willkommen hier im Forum.
    Dann will ich mal anfangen mit dem gerade rücken.
    In deiner Überlegung möchtest du deinen gesamten Strombedarf inklusive Spitzen abdecken, das interpretiere ich einfach mal so.

    Das ist von uns allen die Wunschvorstellung ist aber leider nicht wirtschaftlich, wenn du dein synchron BHKW im Teillast bereich betreibst ist der Treibstoffeinsatz extrem hoch in der Realation zum produzierten Strom.
    Pöl ist schon ein Umwelt freundlicher Kraftstoff, der aber in der Motoren technik der BHKW Anwendung seine Tücken hat.

    Um dir eine besseren oder richtigen Rat zu geben müßte man mehr über dein Sanierungsvorhaben wissen. Wieviel m², wie groß ist die Familie die dort einzieht, willst du dort einen Gewerbebetrieb betreiben, und es werden bestimmt noch mehr fragen auftauchen an die ich jetzt nicht gedacht habe.

    Nun mal zum wesentlichen, aus wirtschaftlichen Gründen sollte man nur die Grundlast des Gebäudes produzieren, das ist am effektivsten, die spitzenlast holt man sich aus dem Netz.

    Daher ist für ein normales Wohngebäude ein kleines BHKW sinnvoller.
    Ein Notstromgerät lässt sich schnell besorgen mit dem man sich in der Not helfen kann

    Mit Energie geladenen Grüßen aus dem Teufelsmoor.
    Nicht nur privat bin ich von hocheffizienten BHKW überzeugt.
    Vom Hobby zum Beruf gekommen bin ich seit einigen Jahren auch Angestellter der MWB AG und seit Februar 2014 bei RMB Energie GmbH

  • Moin Moin

    und herzlich Willkommen im Forum und ganz besonders in der PÖL Fraktion. :D

    Also bei PÖL kommt ja eigendlich nur eine Vergütung nach EEG in Frage. da bekommst Du 18,82 Cent/KWh bei Inbetriebnahme 2008.

    Es wäre ökonomisch sinnfrei @:-diesen Strom selbst zu verbrauchen also kommt nur Volleinspeisung mit der option Überschusseinspeisung für spätere Jahre in Frage.

    1500U/min ist normal bei BHKW bzw leicht drüber bei Asy. Generator.

    Das ist wie du schon bemerkt hast weit unter dem günstigen Arbeitspunkt der meisten Diesel Motoren.
    Also entweder Schnelläufer Generator rein oder Übersetzen - das hat aber auch Verlusste zur Folge.

    MfG Alikante

  • Zu der Übersetzung habe ich mal eine technische Frage.
    Ist es so unsinnig ein Getriebe aus Zahnrädern, oder gleich eins aus dem Fahrzeugbau zu verwenden?
    Der Dachs doch auch so ähnlich, oder?
    Ist bei dem nicht der Generator über Zahnräder mit unterschiedlichem Durchmesser an den Motor gekoppelt?

    Ein technisch unwissender
    Bernd

    Wer einmal fragt, wirkt für einen Moment dumm, wer es nie tut, bleib es sein Leben lang

  • Hallo zusammen,

    Zitat

    Also bei PÖL kommt ja eigendlich nur eine Vergütung nach EEG in Frage. da bekommst Du 18,82 Cent/KWh bei Inbetriebnahme 2008.

    Hmm, das ist so ca. 1Ct/kwh weniger, wie ich jetzt für Netzstrom bezahle!

    Zitat

    Es wäre ökonomisch sinnfrei diesen Strom selbst zu verbrauchen also kommt nur Volleinspeisung mit der option Überschusseinspeisung für spätere Jahre in Frage.

    Also selbst, wenn ich 1 Ct/kwh weniger bezahle, wie ich nach EEG bekomme, dann würde ich mir dies bei einer Neuanlage echt dreimal überlegen, ob Volleinspeisung oder Überschußeinspeisung.
    EEG Vergütung bleibt so! :-(/, und Strompreise werden steigen, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche!

    Bei der nächsten oder übernächsten erhöhung ist der Vorteil der Volleinspeisung weg, un dann muß ich erst mal umbauen!

    Gruß Dachsgärtner

    Besser ein kleines Kraftwerk im Keller...
    ...als eine große Stromrechnung im Briefkasten!

  • Hallo Bernd

    Wenn die Biene mit der Blume )))) ))))

    Jedes Getriebe hat Übersetzung Verluste, sprich das Getriebe wird warm,nun muß mal mal nachsclagen wieviel % das ausmacht.
    Dann kann man das in Berechnung mit einbeziehen.

    Mit Energie geladenen Grüßen aus dem Teufelsmoor.
    Nicht nur privat bin ich von hocheffizienten BHKW überzeugt.
    Vom Hobby zum Beruf gekommen bin ich seit einigen Jahren auch Angestellter der MWB AG und seit Februar 2014 bei RMB Energie GmbH

  • Zitat

    Original von Dachsgärtner

    Bei der nächsten oder übernächsten erhöhung ist der Vorteil der Volleinspeisung weg, un dann muß ich erst mal umbauen!

    Gruß Dachsgärtner

    deshalb sag ich ja Option auf Überschusseinspeisung. Habe meine Anlage so gebaut das einfach 3 niedliche Brücken rein, der Bezugszähler raus und an dessen Stelle der Zweirichtungszähler rüber muß. 10Min Arbeit fertig

    also ich zahle derzeit 16,xxCent pro Kwh und bekomme 18,99Cent - das ist schon vertretbar!

    Mfg :D

  • Zitat

    Original von alikante
    10Min Arbeit fertig

    also ich zahle derzeit 16,xxCent pro Kwh und bekomme 18,99Cent - das ist schon vertretbar!

    Mfg :D

    Bei mir, mit einem E-Handwerker sieht die Rechnung so aus:
    1 Stunde Anfahrt und Abfahrt
    1 Stunde Zähler beim EVU hohlen
    1 Stunde Einbau....

    16,xx Ct/kwh inkl. Merkelsteuer?
    Du glücklicher (y)

    Ich zahle 20,xx inkl. für gut 20000 kwh! :-(/

    Gruß Dachsgärtner

    Besser ein kleines Kraftwerk im Keller...
    ...als eine große Stromrechnung im Briefkasten!

  • Hallo zusammen.

    Das sind ja schon ne Menge Antworten für diese kurze Zeit. (y)

    Ich habe heute zu meiner Überraschung festgestellt, dass bei mir in der Nähe eine Firma existiert die selbst BHKW`s baut und vertreibt.

    Ich hatte eigentlich Volleinspeisung geplant.
    Das Haus hat momentan 95m² Wohnfläche.
    Aber die 2te Etage ist noch nicht ausgebaut und das Dachgeschoß wäre auch noch ausbaufähig.

    Wird also mal um die 200m² Wohnfläche haben.
    evtl. auch mehr wenn es mich reißt. @:pille

    Getriebe wll ich wenn möglich vermeiden
    Schnellläufer wird wohl wieder ne kostspielige Angelegenheit.
    Zumal ich gern nen Wassergekühlten Generator hätte.

    Die elektrische Seite sollte übrigens nicht so das Problem sein.
    nur das ENS würde ich fertig kaufen
    Verkabeln kann ich das selbst.
    Und die Unterschrift für den Anschluß macht mir bestimmt ein ehemaliger Schulkollege der auch noch mit mir zusammen gelernt hat.

    Also mit EEG und KWK sollte eine Einspeisevergütung um die 19ct/kWh drin sein. Oder hab ich das jetzt falsch verstanden?
    Strompreis liegt momentan glaube auch so um die 19ct

    Gruß
    Pöler