Heizungsumrüstung auf Split-Wärmepumpe?

  • Hallo,

    wir betreiben eine ca. 20 Jahre alte Buderus Logmax Plus GB122 Gastherme ohne Warmwasseraufbereitung im Dachgeschoss. Diese Anlage muss wahrscheinlich getauscht werden. Das Haus ist ein Reihenmittelhaus Bj. 1991 mit 150 m² Wohnfläche. Fenster wurden vor 2 Jahren getauscht. Gasverbrauch ist mit ca. 3.900 kWh im Jahr relativ gering. Auf dem Dach liegt 7 kWP Photovoltaik.
    Die Winter sind hier (Rheinland) ziemlich warm. Mehr wie 2 Tage Schnee im Jahr hatten wir die letzten Jahre nie.
    Warmwasser wird mit einem Durchlauferhitzer erwärmt. Stromverbrauch für das gesamte Haus liegt bei ca. 4.000 kWh. Die Solaranlage produziert etwa 4.800 kWh in Jahr. Davon verbrauchen wir selbst 1.200 kWh, so dass 2.700 kWh Strom zugekauft werden. Demnächst kommen aber noch 3kWP aufs Garagendach und ein Batteriespeicher und ein Elektroauto dazu.

    Vor und hinter dem Reihenmittelhaus ist kein Platz für eine Wärmepumpe. Zudem ist der Weg zum Dachgeschoss mit 16 Metern zum Heizungsanschluss viel zu lang.

    Die Frage ist jetzt mit was wir die Heizung ersetzen sollen?
    Viel Platz ist unter dem Dach nicht. Angedacht ist eine Remeha Elga Ace Hybridwärmepumpe, weil sie nur eine kleine Außeneinheit hat, die auf dem Dach stehen könnte. Die gibt es mit 4 oder 6 kW Und dazu eine kleine neue Brennwert Gastherme. Bei unseren geringen Verbräuchen könnte es doch die meiste Zeit im Jahr reichen?

    Ohne Außeneinheit kommt eine Wärmepumpe von Triple Solar aus. Hier liegt der Wärmetausche unter dem PV-Modul. Dazu müssten aber einige der PV Module auf dem Dach getauscht werde, ist aber deutlich teurer.

    Für die Hilfe bei der Entscheidungsfindung vielen Dank.

  • Wenn möglich an die Aussenwand hängen.
    https://www.rjtec-shop.eu/de/wk700.html Habe ich auch so gebaut und bin mehr als zufrieden.
    Vorteil der einfacheren Zugänglichkeit für evtl. Wartung/Reparaturen.
    Zumal Masse ein Schwingungsdämpfer ist, ein Dachstuhl schwingt einfach mehr und damit steigt die Möglichkeit einer Vibrationsübertragung.
    Auch wenn diese durch bereits vielfache Dachaufbauten von Klimaanlagen bewiesenermaßen sehr gering ist.

    Bitte genau durchrechnen ob eine Hybridlösung wirklich sinnvoll ist.
    Stehen Daten über Monatsgasverbräuche zur Verfügung, dann ist das einfacher.
    Ansonsten, die paar Tage mit Spitzenlasten lassen sich günstiger mit den eh in einer WP vorhandenem Heizstab überbrücken.
    Die Kosten sind einfach geringer als weiterhin einen Gasanschluss für Extremlasten zu bezahlen plu sdie Kosten für den Schornsteinfeger, zusätzliche Wartung etc..

    Ich bin ein Fan der Panasonic, die neuen HydrosplittVarianten mit Heizungswasser sind sehr leise und bieten mit den Innengeräten eine sehr kleine Ausseneinheit.
    Neben der Möglichkeit, wenn man es will viel Zugriffsmöglichkeiten über Heishamon zu haben.
    https://www.rjtec-shop.eu/de/luft-wasser-wp/gen-l/
    Die wahrscheinlich kommenden "Probleme/Kosten" einer Kältemittellösung statt Hydro hat Dachsfan bereits anklingen lassen.

    Die Leistungsvarianten von 5 bis 9 kW gehen nach meinen Informationen bis auf die gleichen Minimallasten herunter, dazu aber am besten den Shopinhaben anrufen. Er kann genau darüber aufklären was geht und was nicht.

    Wer einmal fragt, wirkt für einen Moment dumm, wer es nie tut, bleib es sein Leben lang

  • Das Haus ist ein Reihenmittelhaus Bj. 1991 mit 150 m² Wohnfläche. Fenster wurden vor 2 Jahren getauscht. Gasverbrauch ist mit ca. 3.900 kWh im Jahr relativ gering.

    Wenn das wirklich stimmt, braucht dieses Haus gerade mal 26 kWh Gas pro Quadratmeter und Jahr. Für Baujahr 1991 ist das ein überirdisch günstiger Wert, auch wenn man berücksichtigt dass Warmwasser da nicht dabei ist.

    Angedacht ist eine Remeha Elga Ace Hybridwärmepumpe, weil sie nur eine kleine Außeneinheit hat, die auf dem Dach stehen könnte. Die gibt es mit 4 oder 6 kW Und dazu eine kleine neue Brennwert Gastherme.

    Ich verstehe nicht, welchen Sinn es bei solchen Verbrauchswerten haben soll, eine Hybridlösung zu nehmen und dafür auch noch für einen Haufen Geld eine neue(!) Gastherme anzuschaffen. Selbst wenn im Winter die Vorlauftemperatur in diesem Gebäude sehr hoch sein sollte (und es gibt keinen Grund dafür, das anzunehmen), wäre es immer noch günstiger, bei sehr kalten Temperaturen dann eben den Heizstab in der WP dazu zu schalten.

    Übrigens kann ich mir nicht vorstellen, dass die Nennheizlast in diesem Gebäude höher ist als 3-4 kW. Aber es muss ja sowieso ein hydraulischer Abgleich gemacht werden, da kriegst Du eine Heizlastberechnung gratis mit dazu. Ich würde das zuerst machen und dann aufgrund der erhaltenen Werte die Wärmepumpe auslegen.

    Nimm die leiseste WP-Variante die es gibt und die bei Dir Platz hat. Monoblock ist besser, aber wenn dafür nur eine Split-Variante in Frage kommt, dann muss es halt so sein – von möglichen zukünftigen Auswüchsen deutscher Regelungswut solltest Du Dich dabei nicht beeindrucken lassen. Und schmeiß das Gas komplett aus dem Haus.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

    E-Autos: BMW i3 seit 2/2024 und Audi Q4 e-tron (45 quattro) seit 12/2024, an zwei go-e Wallboxen mit Controller

    Einmal editiert, zuletzt von sailor773 (7. Oktober 2025 um 10:37) aus folgendem Grund: Ergänzung

  • 3.900 m3 Gas kann ich mir nun auch wieder nicht vorstellen. Reihenhäuser mit 260 kWh/m2 Gasverbrauch (plus Warmwasser) wären doch 1991 gar nicht mehr genehmigungsfähig gewesen, auch nicht in NRW. Und außerdem wurden hier auch noch die Fenster getauscht.

    Trotzdem wär's gut wenn die Zahl 3.900 kWh Gasverbrauch noch mal bestätigt würde, denn die ist schon ungewöhnlich niedrig und – da gebe ich Dir recht – passt so gar nicht zu der Idee einer Hybridwärmepumpe.

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    Einmal editiert, zuletzt von sailor773 (7. Oktober 2025 um 19:18)

  • Herzlichen Dank für die vielen Rückmeldungen. Der Gasverbrauch in der letzten Abrechnung des Versorgers war nur 3900 kWh im Jahr. Warmwasser läuft, wie beschrieben über einen Durchlauferhitzer. Wir mögen es nicht so warm. 20 Grad reichen uns. Die Schlafräume werden selbst im Winter kaum oder gar nicht beheizt. (16 Grad haben die auch ohne Heizung) Und die Nachbarn heizen kräftig mit. Um zu schauen wie viel Vorlauftemperatur reicht, habe ich die auf 45 Grad reduziert. Das genügt bis auf vielleicht eine Woche im Jahr, da die Heizkörper relativ groß sind. Kw zahlen müsste ich mal raussuchen. Das Problem ist halt der Platz. Die Gastherme ist in einem kleinen Räumchen mit Schräge unter dem Dach und hat vielleicht 3-4m². Ein Dachfenster gibt es, so dass ich leicht raus kann. Runterfallen geht ja nicht, weil Reihenmittelhaus. Die Solaranlage mache ich immer selbst ganz bequem sauber. Wartung draußen wäre also einfach. Von dem Raum habe ich aber nur Zugriff auf eine Dachseite. Auf der anderen ist die Solaranlage im Weg, wegen Zu- und Abluft.

  • Danke für die Bestätigung. Damit bleibt es dabei: Die von Dir geschilderten Parameter (Energieverbrauch und Vorlauftemperatur) sind meiner Meinung nach ideal für eine monovalente Wärmepumpe, d.h. die WP arbeitet ganzjährig allein ohne Gastherme.

    Ob es Sinn machen würde auch die Warmwasserversorgung auf Wärmepumpe umzustellen müsstest Du mit Deinem Heizungsbauer besprechen. Immerhin könntest Du dann zumindest im Sommerhalbjahr das TWW mit Hilfe eines Pufferspeichers über die WP mit PV-Strom erwärmen, was jetzt mit dem DLE wohl in aller Regel nicht geht – es sei denn Ihr duscht mittags?

    Welche WP unter den eingeschränkten Bedingungen in Frage kommt kann ich nicht sagen, aber mach Dich doch mal schlau zu den Vorschlägen aus Beitrag #3.

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