Ecopower 1.0 defekt – jetzt umrüsten auf Wärmepumpe?

  • Hallo, ich betreibe einen Eco Power 1.0 seit 2013, erzeuge rund 6000 kWh Strom damit, davon nutze ich rund 4000 kWh selbst und die 2000 kWh verkaufe ich an die Stadtwerke Lünen. Der Motor hat jetzt 27000 Std gelaufen, aktuell ist der Sensor defekt, Abgastemperatur zu hoch. Macht es wirtschaftlich Sinn beim Erdgaspreis von rund 10 Cent und Strompreis von rund 25 Cent sich eine Wärmepumpe zuzulegen, die Förderung nach Habeck zu beantragen, falls am sie überhaupt noch bekommt und die Anlage als Hybrid Anlage weiter zu betreiben ? Wer kennt sich damit aus, denn eine ausführliche telefonische Beratung mit einem Energieberater hat nichts gebracht. Irgendwie fühlt man sich von Vaillant im Stich gelassen.


    Tschüss Günter

  • Um ein ausgefördertes Ecopower 1.0 wirtschaftlich zu betreiben, ist eine Grundvoraussetzung, dass Du die regelmäßigen Wartungen selber machst.

    Ist das bei Dir gegeben? Wenn ja, Weiterrechnen. Wenn nein, Wärmepumpe und Heizstromtarif.

    Eine BHKW-Wartung kostet beispielsweise 600€. In der Zeit hat das Ecopower 1.0 6000kWh Strom erzeugt. Somit auf jeder kWh 0,10€ Wartungskosten.

    Bei einem 5kW BHKW ist die Wartung genau so teuer, aber das hat 5 Mal so viel Strom erzeugt.

    Abgesehen davon halte ich die 6000 Stunden Wartungsintervall beim ecoPOWER 1.0 für eine Vertriebsentscheidung zu Lasten der Technk. Als diy Schrauber schadet es nicht, die Ölwechselintervalle zu halbieren.

  • Moin, sehe ich ähnlich. Beim 1.0 fressen die Wartungskosten jeglichen Gewinn, als Hobby OK aber nicht (mehr) zum Sparen geeignet. Bei Gaskosten von 10Cent gegenüber unter 30Cent für Strombezug (Normaltarif) macht es auch keinen Sinn eine Wärmepumpe mit den 1000Watt füttern zu wollen. |__|:-)

  • Danke, aktuell zahle ich 10 Cent für Gaskosten und rund 25 Cent für Strom über tibber. Selber schrauben ist leider nicht.

    Auch der Umbau zu einer echten Hybrid Lösung macht wirtschaftlich gesehen keinen Sinn ?

    Ich habe Ende 2024 noch die grosse Wartung 24000 gemacht, aktuell ist der Sensor defekt wegen Abgastemperatur zu hoch, denn zu tauschen wäre Ermessungssache. Kann ich denn beim Umbau den Pufferspeicher 500 l bei einer Wärmepumpe weiter sinnvoll nutzen, z.B. von Lampda aus Österreich, hat jemand evtl. Erfahrung damit ( Firma https://zewotherm.com/de/ ) ? ICh habe jetzt gerade mit 2 Energieexperten telefoniert, hier scheiden sich die Geister, der eine empfiehlt abwarten, da ich bei meiner finanziellen Situation max. 35 % an Förderung aktuell bekomme und die Mondpreise für Wärmepumpen sich sicherlich noch in den nächsten Jahren normaliesieren werden. Die andere Meinung war jetzt auf Wärmepumpe umrüsten. Wie man es macht, man macht es falsch ?

    Fussbodenheizung auf 2 Etagen Bj. 1988 DHH 121 qm Wohnfläche Stromverbrauch 7700 kWh//6000 werden durch den Eco Power 1.0 erzeugt, 4000 selbst genutzt und 2000 verkauft.

    Kennt jemand die Firma Brecklinghaus ?

    http://www.peterbrecklinghaus.de München: Bundesinnovationspreis 2025 für hybride Lösung mit Wärmepumpe

    Angeblich bauen diese Firma BHKWs als Hybridheizung um, dafür haben Sie den Bundesinnovationspreis bekommen, kennt die jemand ?

    Auf mehrfache Anfragen keine Antworten.


    Tschüss Günter

  • Moin Günter,

    das, was Du suchst, ist eine Glaskugel. Kein "Experte" kann Dir sagen, was die Zukunft bringt. Um jetzt zu wissen, was die "richtige" Entscheidung ist, müsste man wissen, wie sich die Energiepreise, Steuern, Abgaben und Förderprogramme sowie Preise für Heiztechnik die nächsten 10 oder 15 Jahre entwickeln werden. Und weil das keiner weiß, weil niemand eine Glaskugel hat, wird Dir jeder "Experte" etwas anderes raten, nämlich zu dem, was der "Experte" ideologisch für "richtig" hält, oder aber was er meint, was das Beste sein könnte.

    Halten wir doch mal fest, was Du hast: Du hast noch ein EcoPower und eine Gastherme. Bei Deinem BHKW könnte man den Sensor wechseln und es dann noch so lange betreiben, wie es funktioniert. Kleine Wartungen kann man auch selbst machen. Wenn man das nicht will, dann wird das Teil noch so lange (nach dem Sensortauch) rappeln, wie es eben tut. Und dann hast Du noch immer eine Gastherme. Die kannst Du erstmal weiter nutzen und damit Heizen. Für Strom wäre die Frage, ob man nicht eine PV installiert. Das lohnt sich fast immer! Aber dafür müsste man schauen, wie Dein Dach ausgerichtet ist, welche Verschattung es gibt, wie groß die Dachfläche ist usw.

    Und dann stellt sich die Wärmepumpenfrage. Mit einer Wärmepumpe könntest Du ganz grob 4 kWh Wärme aus 1 kWh Strom machen. In Lünen gibt es keine großen Rabatte vom Stromverteilnetzbetreiber für Wärmepumpenstrom. Da kannst Du auch mit etwa 25 Cent/kWh rechnen. Eine kWh Wärme aus der Wärmepumpe kostet Dich also runde 6 Cent und spart gegenüber Gas aktuell 4 Cent. Wie viel Wärme Du brauchst, hast Du nicht geschrieben. Bei 20.000 kWh spart eine Wärmepumpe 800 Euro im Jahr. Wenn Du mich fragst, dann rechnet sich eine Wärmepumpe nicht so schnell bei Dir. Ich würde also die Gasheizung weiter betreiben, das Dach vollmachen mit PV und mit dem PV-Strom, der über ist, einen Heizstab im Pufferspeicher füttern, dann hat man den Warmwasserteil schonmal durch Sonnenstrom gedeckt und braucht die Gastherme nur noch im Winter.

    Man achte darauf, dass der BHKW-Lieferant nicht gegen § 312 StGB verstößt. :neo:

  • Um die Sinnhaftigkeit einer Wärmepumpe beurteilen zu können, müssten Informationen da sein wie Jahreswärmeverbrauch, Vorlauftemperatur und am besten noch die beheizten Quadratmeter (um die energetische Qualität des Gebäudes einschätzen zu können).

    Deshalb bin ich da ganz bei der Lösung von Neuendorfer , mit einer Ausnahme – nämlich dem Heizstab.

    Ein anständiger Heizstab mit mindestens 6 kW kostet um EUR 200, plus Installation. Aber selbst wenn schon einer da ist müsste man beim Verheizen von PV-Überschuss-Strom sicherstellen, dass auch wirklich nur die Überschüsse dort "verbrannt" werden – sonst wird's sehr teuer. Also müsste man zusätzlich noch eine elektronische Mimik installieren, die den Heizstab nur dann ansteuert, wenn auch Überschüsse da sind. Der Controller von unserer Wallbox, der sowas kann, hat über 300 EUR gekostet. Ob es deutlich günstigere Lösungen gibt weiß ich nicht, aber Bastellösungen scheiden m.E. aus (es sei denn der Betreiber wäre gelernter Elektriker).

    Und die Einsparungen sind im Gegenzug nicht bedeutend. Bei Gaskosten von 10 ct/kWh, einer modernen Therme und einer EEG-Einspeisevergütung von knapp 8 ct/kWh spart man pro kWh gerade mal zwei Cent. Angenommen der TWW-Verbrauch beträgt 4000 kWh (das wären 11 kWh/Tag bzw. 80 Liter Warmwasser pro Tag und Person), so würde man bei vollständiger TWW-Bereitung aus Überschuss-Strom ca. 4000*0,02= 80 EUR im Jahr sparen. In Wirklichkeit dürfte es kaum die Hälfte sein, weil man im Winterhalbjahr (und im Sommer bei Schlechtwetter) den PV-Strom wohl weitgehend im Haushalt benötigt.

    Fazit: Um maximal 40 EUR im Jahr zu sparen, würde ich mir das mit dem Heizstab nicht antun.

    |__|:-)

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Bei mir kostete der Heizstab 180 Euro, 30 Euro für Relais und der Wechselrichter hatte die drei Schaltausgänge für den dreistufigen Heizstab ab Werk. Der PV-Strom macht uns von März bis Ende Oktober autark. Man sollte auch nicht vergessen, dass die Einspeisevergütung über 20 Jahre gleich bleiben wird, der Gaspreis, aber unweigerlich steigen wird. Zudem hat eine Gasheizung Bereitstellungsverluste bzw. einen nicht optimalen Wirkungsgrad im Taktbetrieb sowie maximal Heizwertnutzung bei der Warmwasserbereitung und macht dementsprechend nicht aus 1 kWh Gas 1 kWh Wärme, sondern eher 0,7 kWh Wärme – da sind es statt 2 Cent/kWh schnell 4 Cent/kWh und mit steigendem Gaspreis noch mehr Unterschied.

    Eine schöne Lösung könnte auch eine vergleichsweise preiswerte Trinkwasserwärmepumpe sein. Diese könnte den großen Pufferspeicher vom EcoPower ersetzen, was die Speicherverluste minimiert und dann könnte zudem die Gastherme im optimalen Wirkungsgradbereich ausschließlich die Fußbodenheizung beschicken und muss nicht mehr das hohe Temperaturniveau für das Warmwasser stemmen. Moderne Trinkwasserwärmepumpen haben in der Regel auch einen SG-Ready Signaleingang, der sich mit dem Wechselrichter koppeln lässt. Egal bei welcher Lösung, muss man natürlich darauf achten, dass alle Komponenten zusammenarbeiten.

    Man achte darauf, dass der BHKW-Lieferant nicht gegen § 312 StGB verstößt. :neo:

  • ICh habe jetzt gerade mit 2 Energieexperten telefoniert, hier scheiden sich die Geister, der eine empfiehlt abwarten, da ich bei meiner finanziellen Situation max. 35 % an Förderung aktuell bekomme und die Mondpreise für Wärmepumpen sich sicherlich noch in den nächsten Jahren normaliesieren werden. Die andere Meinung war jetzt auf Wärmepumpe umrüsten. Wie man es macht, man macht es falsch ?

    Lieber Günter, was genau ist "falsch" ?

    Wenn man vom jetzigen Standpunkt 20 Jahre zurück blickt, dann hast Du sicherlich etwas "falsch gemacht".

    Sehen wir in die Zukunft, kann dies niemand "fachgerecht" tun.

    Es kann sein, wir Endverbraucher bekommen NordStrem Gas für 3 ct / kWh und das Thema Wärmepumpe ist wie früher ein totes Thema, was die Wirtschaftlichkeit angeht.

    Und dann hast Du noch immer eine Gastherme.

    Die Frage ist, worum geht es Dir Hauptsächlich ?

    Um die Verfügbarkeit des Heizsystem im Winter ?

    Dann würde ich nun eine Wärmepumpe anschaffen, bis die in Betrieb ist, dauert es oft ein Jahr.

    Welcher Hersteller, welches Produkt ?

    Da hast Du festgestellt, dass Vaillant Heizungen baut und keine Motorkraftwerke. Wärmepumpen und Heizungen kann Vaillant meiner Meinung nach, nun schaust Du explizite nach "Lampda", kein billiges Produkt wie ich gehört habe auch nicht bei Reparaturen.

    Auch die Aussage, ich bekomme lediglich 1/3 Förderung zeigt mir, eine doch etwas merkwürdige Erwartungshaltung.

    das, was Du suchst, ist eine Glaskugel. Kein "Experte" kann Dir sagen, was die Zukunft bringt. Um jetzt zu wissen, was die "richtige" Entscheidung ist, müsste man wissen, wie sich die Energiepreise, Steuern, Abgaben und Förderprogramme sowie Preise für Heiztechnik die nächsten 10 oder 15 Jahre entwickeln werden.

    Absolute Zustimmung, besser kann man es nicht formulieren.

    Wir haben nun eine aroTherm plus VWL 125/6 A S2 sind sehr zufrieden. EIn neuer Kompressor würde etwa 1.000 € inkl Montage kosten. Habe da letztens im Netz von einem "hochwertigen Produkt" von ca. 5 tsd € gelesen, nur fürden Kompressor, der natürlich nur vom Werkskundendienst erneuert werden kann. Lohnt sich drüber nachzudenken.


    Eine PV Anlage ist ja gut und schön, jedoch wenn man eine neue Heizung benötigt, sollte man sich dem Thema stellen und an dem Thema dranbleiben, sich da fokusieren. PV kann man nachträglich machen, es gibt derzeit keine Förderung mit Ausnahme der MwSt Freiheit.

  • Zudem hat eine Gasheizung Bereitstellungsverluste bzw. einen nicht optimalen Wirkungsgrad im Taktbetrieb sowie maximal Heizwertnutzung bei der Warmwasserbereitung und macht dementsprechend nicht aus 1 kWh Gas 1 kWh Wärme, sondern eher 0,7 kWh Wärme

    Das halte ich für zu pessimistisch. Wenn die Leistung der Therme ausreicht, kann man ohne weiteres TWW mit 30 K Spreizung machen. Unsere Therme (18 kW) zieht das Wasser unten in unserem 750l Hygienespeicher mit 30°C ab und erreicht damit bei "Vollgas" 60°C Vorlauf. Mit 30°C Eintrittstemperatur (die bleibt bis zum Ende der TWW-Ladung unverändert) müsste trotz der hohen Austrittstemperatur nahezu der volle Brennwerteffekt nutzbar sein. Und was den Taktbetrieb betrifft: Wir fahren das TWW (300 Liter im oberen Bereich des Hygienespeichers) von 60°C bis 48°C runter bevor die Therme anspringt, dann schaltet sie sich für TWW nur zweimal am Tag an. Damit sollte (anders als bei einer Wärmepumpe) der Wirkungsgrad einer Gastherme in der TWW-Bereitung kaum schlechter sein als bei der Raumheizung.

    Beobachtet habe ich das vor einigen Jahren, als wieder mal der Stirling ausgefallen war. Letzterer bringt mit 6 kW(th) nur 10 K Spreizung, so dass die Kesseleintrittstemperatur in der TWW-Bereitung bis 50°C steigen muss bevor er fertig ist. Damit kriegt man dann wirklich nur den Heizwert raus.

    Viessmann Vitotwin 300-W (1 kWel, 6 kWth) seit 2012

    PV-Anlage 8,45 kWp (65 x Solarworld SW 130poly Ost/Süd/West, SMA 5000 TL und 3000) seit 2010

    Solarthermie Viessmann Vitosol 300 Vakuumröhren 13,8 qm (Vorgänger Flachkollektoren 14 qm 2004-2021, davor 8 qm 1979-2003)

  • Hallo an Alle die mir ihre Infos zwecks Entscheidungshilfe zur Verfügung gestellt haben. Vielen Dank.


    Mit der Anschaffung des BHKWs Eco Power 1.0 auf Anraten eines BAFA zertifizierten Energieberaters, dass war damals nicht der einzigste Energieberater, dachte ich doch ernsthaft ich wäre in 2013 gut beraten worden, im Nachinhein war das eindeutig ein Griff ins Klo.


    Zu allerst sollte ich sicherlich erstmal klären, warum ich eigentlich bei 121 qm Wohnfläche (Spitzboden und Keller wird wohnlich genutzt) Fussbodenheizung auf 2 Etagen 37700 kWH an Erdgas im Durchschnitt benötige und 7700 kWh an Strom, für 2 Personen, kein Schwimmbad und keine Sauna etc. Das konnte ich bis heute nicht sinnvoll klären. Vollverklinkert. Dachausrichtung ist Nord-Ost, Gaube noch und Verschattung durch den Nachbarn, deswegen wurde mir bisher von Allen bezüglich einer Photovoltaikanlage dringendst abgeraten. Wer kann mir hier konkret weiterhelfen, warum ich so exorbitant hohe Energieverbräuche habe ? Bei den Stadtwerken Lünen habe ich es jetzt nach 5 Jahren geschafft, dass diese mir einen SmartMeter gegen alle Widerstände endlich, endlich einbauen. Strom beziehe von tibber dynamischer Tarif.


    Tschüss Günter