Abschaffung vermiedener Netznutzungsentgelte (vNNE) für BHKW geplant

Neuendorfer

Siehe Tagesschau

-> https://www.tagesschau.de/wirtschaft/bun…uetung-100.html

Zitat von Tagesschau

Die derzeitige Vergütung für die dezentrale Einspeisung von Strom solle ab 2026 schrittweise verringert und ab 2029 ganz eingestellt werden, teilte die Aufsichtsbehörde mit. Die bestehenden Regelungen laufen zum 31. Dezember 2028 aus. Um den Betreibern von dezentralen Erzeugungsanlagen ausreichend Zeit zur weiteren Planung einzuräumen, wählt die Bundesnetzagentur statt einer sofortigen Abschaffung den schrittweisen Ansatz.

bkohl

Gilt sowas üblicherweise auch für Alt-Anlagen? Oder gibt es da sowas wie Vertrauensschutz?

Neuendorfer

Mit dem Netzentgeltmodernisierungsgesetz (NeMOG) wurden die vNNE im Jahr 2023 für Neuanlagen abgeschafft. Jetzt geht es darum, den Bestandsanlagenbetreibern ihre zum Investitionszeitpunkt eingerechnete Vergütung zu nehmen. Vertrauensschutz kennt Herr Müller wohl nicht.

PS: Hier die Meldung auf der Webseite der BNetzA -> https://www.bundesnetzagentur.de/1057122

sailor773

Zitat von Neuendorfer

Vertrauensschutz kennt Herr Müller wohl nicht.

Sachlich hast Du natürlich Recht.

Andererseits geht es z.B. bei uns (Bayernwerk) noch um gut 0,1 ct/kWh (in den besten Zeiten war's das Fünffache). Und es betrifft ja nur den tatsächlich eingespeisten Strom. Wenn das jetzt wegfällt, werde ich beispielsweise dadurch um 1,06 EUR im Jahr ärmer. Selbst wenn's das Zehnfache wäre, entspricht das z.B. gerade mal dem Unterschied in der Baseload-Vergütung zwischen Q1 und Q2 (2025) und würde wohl nur in den wenigsten Fällen die Wirtschaftlichkeit eines BHKW kippen.

Der einleitende Satz in dem Tagesschau-Artikel liest sich als ob die Vergütung für dezentral erzeugten Strom generell abgeschafft werden solle, d.h. das KWKG im Ganzen (und das EEG gleich mit). Aber so weit sind wir dann doch noch nicht.

Neuendorfer

Die vNNE sind stark davon abhängig, ob die Konzernschwestern des Netzbetreibers selbst große BHKW betreiben, oder nicht. Danach würfelt der Netzbetreiber, was an vNNE anzunehmen ist (böse Verschwörungstheorie!). Bei uns waren die vNNE mal 1,5 Cent/kWh und bei 14.000 kWh Einspeisung sind das über 200 Euro im Jahr.

remag

bei mir sind es auch die besagten 0,1 Cent/kwh. und ich werde es wohl verkraften.

Grundsätzlich begrüße ich solchen Bürokratieabbau schon, auch wenn ich jetzt selbst davon betroffen bin.