Heizöl-Dachs Gen1 MSR2 Übertemperatur - typischer Fehler?

  • Hallo allerseits,

    mein Gen1-Dachs schaltet seit gestern nach ca. 60-90 Minuten wegen Kühlwasser-Übertemperatur ab. Ein Sensorfehler kann ausgeschlossen werden, das Wasser ist tatsächlich so heiß.

    Da der integrierte Motorkondensator der eingebauten (nicht originalen) Kühlwasserpumpe nur noch 60% Restkapazität hatte (1,5µF statt 2,5µF) und die Pumpe ohnehin kein Original Ersatzteil war - die originale Pumpe hatte vor ca. 2 Jahren einen Windungsschluss und diese hatte ich halt zur Hand und sie hat gepasst - habe ich den Fehler darauf geschoben und heute ein Originalersatzteil eingebaut - einen neuen Motorkondensator hatte ich zwischenzeitlich eingebaut, der hat aktuell 1,9µF (Soll: 2µF).

    Hat leider nicht geholfen, daher meine Frage (vielleicht schaut ja auch Dachsfan rein?): gibt es ein Teil, was typischerweise dafür verantwortlich ist? Von meinen früheren Opel kannte ich es so, dass der Motor bei einem Ausfall des Kühlwasserthermostaten eher zu kalt gelaufen ist.

    Aber da ich einen Thermostaten vorrätig habe, werde ich den jetzt mal tauschen und bei der Gelegenheit auch den Schlammabscheider ausbauen und prüfen / reinigen.

    Der Rest der Heizungsanlage ist unverändert, Verrohrung 28mm in einen 1000l Puffer, Schlammabscheider. Auf den Bildern / dem Screenshot

    sieht man, dass die Kühlwassertemperatur schon seit etwa 1000bh langsam steigt. Der Dachs ist seit 3.000h bei mir, alles davor -> Vorbesitzer (keine Ahnung, warum das so aussieht)

    Bilder: https://photos.app.goo.gl/GX7em1PujAYoCzyH6

  • Gen1-Dachs schaltet seit gestern nach ca. 60-90 Minuten

    Wieviel Bh hat die Anlage gelaufen ?

    Wie ist der Regler eingestellt, max. Rücklauftempertatur ? max. Abschaltung ja/nein ?

    Mal versuchsweise max. Rücklauftempertatur um 10 Grad reduziert eingeben, läuft er dann ohne Störung ?

    Welcher Fehlercode kommt ?

    Bereits Vor - und Rücklauf einzeln aus dem Generator wenigestens mit Heizungswasserdruck durchgespült ?

  • Hallo Uli,

    er hat 18.000h drauf.

    Ich werde jetzt mal den Dachs und auch die Rohre zum Puffer sowie den Spirotrap spülen.

    Die max. Rücklauftemperatur (1/11/5) steht auf 73°C, aber die tatsächliche Rücklauftemperatur ist bei Auftreten der Abschaltung eher so bei 35°C.. Bringt es dann was, den Wert runter zu setzen? Die Wasserpumpe läuft doch immer bei Dachsbetrieb, oder täusche ich mich da?

    Dazu ist evtl. zu bemerken, dass er bis zum Auftreten der Störungen auch mit 60°C Vorlauf noch problemlos lief

    Hydraulische Einbindung 1.0.0.0

  • Den Service zu rufen wäre übertrieben, das Problem werde ich selber lösen können... Ist ja kein Antrieb einer Weltraumrakete, Kernrektor oder dgl...

    Der Fehler war immer Übertemperatur Kühlwasser (>95°C). Und offensichtlich fehlt auf einmal der Durchfluss, weil er ja bereits bei relativ niedrigen Rücklauftemperaturen aussteigt, während er bis vor paar Tagen anstandslos mit 60°C Rucklauf noch ausreichend Durchfluss hatte, um die Wärme weg zu bekommen...

    Aus dem Generator kam - angesichts der Tatsache, dass ich die Wasseraufbereitung penibel nach Senertec-Vorschrift gemacht habe, enttäuschend viel Mocke... Ich glaube aber, dass der Fehler eine andere Ursache hatte... Beim Öffnen des Thermostatgehäuses kam das hier zum Vorschein:

    Ein im Kühlsystem vagabundierender O-Ring, der den Thermostat verklemmt hat. Länge ca. 227mm...

    Ich frage mich nur, wo der herkommt... Es ist ja alles dicht...

    Ich musste den Dachs zwar zur Einbringung bis auf den Motorblock zerlegen, aber ich habe natürlich penibel auf alle Teile geachtet und auch die O-Ringe einen nach dem anderen bei der Wiedermontage einzeln ersetzt...

    Aber, ja, war wahrscheinlich ein Fehler auf meiner Seite... Shit happens, but fortunately not very often...

    So, füllen, das dauert wieder eine Ewigkeit, bis sich das Wasser durch die Entsalzungspatrone gequält hat... Ich werde berichten, bin aber sehr zuversichtlich...

  • bin aber sehr zuversichtlich...

    Na dann wünsche ich Dir Glück.

    Leider ist es häufig so, dass der Sachverhalt Stückweise vorgestellt wird.

    Ich würde die Anlage so nicht laufen lassen, sondern schauen woher der O Ring kommt. O Ringe dichten ja nicht nur die Anlage nach außen ab, so das ein Wasseraustritt nach außen erfolgt, sondern z.B. am Schmierölwärmetauscher die Wasser / Öl Seite. Ohne den O Ring dort gelangt Wasser in Öl und umgekehrt, was man nun auch prüfen sollte ob das Motoröl Wassereinträge zeigt. O Ringe werden nach Durchmesser zwischen den Außenkanten , Dicke des O - Ring benannt.

    Mit der Angabe könnte man feststellen, woher der kommt.


    viel Mocke

    Auch die Angabe ist für mich nicht ausreichend. Schwarzschlamm mit Rostpartikeln ??? Am besten immer am Anfang eine Probe in einen Behälter geben ( EInwegplastikware reicht ) und abstellen. Nach einer Zeit setzen sich Feststoffe unten ab udn nach abgießen kann man eine Beurteilung vornehmen. usw.


    Wasseraufbereitung penibel nach Senertec-Vorschrift gemacht

    Gemacht haben viele viel.

    Der Hersteller Senertec schreibt jedoch auch die Kontrolle vor, so ist insbesondere der pH Wert von großer Bedeutung nach Enthärtung.


    Den Service zu rufen wäre übertrieben, das Problem werde ich selber lösen können...

    Viel Glück !

  • Hallo allerseits,
    hallo Dachsfan,

    an den Schmieröl-Wärmetauscher habe ich auch schon gedacht... aber in einem anderen Zusammenhang: da gab es doch mal eine Service-Aktion, irgendwas den Wärmetauscher betreffend. Nicht dass der Ring schon bei der Service-Aktion verloren ging und durch das Kühlsystem wandert...

    Jedenfalls ist der Wasserkreislauf zum Ölkreislauf hin (und zum Brennraum und zur Umgebung) dicht. Der Ölstand passt, keine Mayonnaise, hier ist alles okay. Auch im Heizungswasser ist mir kein Öleintrag aufgefallen. Bisschen schwarzes Sediment (meiner Ansicht nach Magnetit), aber ich finde, es geht... Hab das schon (bei funktionierenden Anlagen) viel schlimmer gesehen. Es ist hauptsächlich feiner Schlamm mit wenigen größeren, leicht zerreibbaren Stücken.

    Der Ring war so verkruschelt, dass ich den nicht mehr rund ziehen konnte. Also habe ich ihn aufgeschnitten. Aus der Länge 227mm resultiert ein mittlerer Durchmesser von ca. 72mm... Der Schnurdurchmesser ist so etwa 1,6mm

    Tja, wie auch immer... der Ring gehört da zwar nicht hin, aber war trotzdem nicht die Ursache (nach der suche ich noch).

    Ich habe am Ausgang des Thermostatgehäuses einen Durchflussmesser angeschlossen. Der zeigt ein komisches Bild. Der Durchfluss reicht jedenfalls (wie zu erwarten) bei weitem nicht, um die Wärme abzuführen, das sind dann nur 2 l/min. Manchmal wirkt es, als würde der Durchflussmesser blockieren... Es könnte also schon auf Verschmutzung hindeuten, die nach und nach losgerüttelt wird. Der Grünbeck-Zusatz (Genosafe A, wenn ich mich richtig erinnere), den ich im System habe, wirkt auch etwas reinigend... und die Heizung lief ja vorher mir einem gewöhnlichen geschweißten Ölkessel. Den worst case, einen Riss von unter Verbrennungsdruck stehenden Teilen zum Wasserkreislauf mit Bildung einer Luftblase, halte ich für unwahrscheinlich.

    Ich habe mal testweise einen höher stehenden Wasserbottich statt der Heizungshydraulik angeschlossen. Auch da kein ausreichender Durchfluss, es liegt also am Dachs. Aber eben auch kein Blubbern von Verbrennungsgasen.

    PS: Den pH-Wert habe ich natürlich wie vorgeschrieben ein paar Wochen nach dem Füllen der Anlage mit vollentsalztem Wasser + Genosafe-Zusatz und auch vorhin wieder kontrolliert. Alkalisch mit pH 8 (genauer löst der Fischteich-Teststreifen nicht auf, den ich heute verwendet habe). Die Rohre der Fußbodenheizung sind neu und diffusionsdicht.

    PPS: Bei der Fehlersuche wünsche ich mir eigentlich Erfolg :) Und der stellt sich durch systematische Vorgehensweise normalerweise auch ein. Aber nicht mehr heute, hab jetzt keine Lust mehr. Aber danke für alle Tipps - auch wenn ich 'ruf halt den Service' nicht sonderlich ernst nehme, Du kennst mich doch... ich bin Ingenieur und Tüftler, bekomme alles zum Laufen...

  • Hallo!

    Spüle mal über den Ablass am Generator wenn noch nicht gemacht. Schläuche, auch die Externen, sind frei und nicht zugequollen?

    Meine selige Nr. 2 hatte auch mal das von dir beschriebene Verhalten an den Tag gelegt. Da war es wohl der Ölwärmetauscher von dem sich die Beschichtung gelöst hat. Mit einem äußerst aggressiven Steinlöser*versuch* habe ich den ganzen Dreck damals rausbekommen.

    Hat deiner noch nicht den neuen Öl-Wasser-WT ohne Beschichtung? Meiner war ein 2005er Baujahr.

    Übrigens, auch neue Thermostate können defekt sein. Bau den nochmal aus und prüfe in einem Kochtopf bei welcher Temperatur das Ding öffnet.


    Viele Grüße

    Joachim

  • Servus Joachim,

    heute hatte ich keine Lust auf den Dachs... Daher heute Wärmepumpe und Netzbezug, das Haustier schmollt halb zerlegt im Keller...

    Ich hab auch nicht mehr so viel 'Rest' in meiner Entsalzungspatrone und daher auch versucht, Spülkompressor und Füllgerät aufzutreiben. Bei letzterem war ich erfolgreich, Spülkompressor muss ich improvisieren.

    Meiner hat einen Ölwarmetauscher aus Messing mit auf der Außenseite geschabten Locken. Ohne Beschichtung.

    Es sieht in jedem Fall absolut nach Durchflussproblem aus. Morgen geh ich wieder dran, werde berichten. Bisschen hab ich schon gespült, aber da geht noch mehr...

    VG Arno

  • Hallo Arno,

    Spühlen geht doch auch ohne aufbereitetes Wasser. Oder habe ich dich da falsch verstanden.

    Spühlkompressor ist IMHO entbehrlich wenn man Druckluft ins Spühlwasser mit einspeist. Geht natürlich nicht wenn man mit Reinigungslösung im Kreislauf spühlt.

    Was mich bei meiner Nr. 1 immer wieder wundert ist die Tatsache das die Kiste seit 52 th ohne Reinigung und/oder Entkalkung läuft. Und das ohne das Wasser damals gereinigt oder aufbereitet wurde. Die Wassermenge dürfte locker 3000 l betragen mit teilweise Heizungssystem aus den frühen 60ern.

    Viele Grüße und viel Spaß beim Spielen mit dem Dachs:)

    Joachim