Na mal ganz ruhig, das Ding heizt über mehrere Tag auf. Ganz normales Verhalten.
SolydEra GmbH Insolvenzantrag (SolidPower BlueGen)
-
-
-
Meins ist komplett down.
-
Wir sind doch Europa und so müsste erst die Muttergesellschaft die Geschädigten von der Insolvenz auffangen und die Verträge erfüllen.
die Gewinne wurden doch an die Muttergesellschaft abgeführt.
Das ist ein interessanter Gesichtspunkt, der aber nur von wirklich guten Rechtsanwälten geklärt werden kann.
Zum Einlesen in die nicht ganz unkomplexe Thematik empfehle ich den Wikipedia-Artikel über Konzernhaftung. Aber ob da im Fall einer GmbH, die von einer AG (SpA) beherrscht wird viel geht – zumal wenn es sich wie hier um einen staatenübergreifenden Konzern handelt, also wohl um EU-Recht und nicht nur um deutsches Recht – können wirklich nur die Fachleute beurteilen. In so einem Fall wird grundsätzlich nicht der Staat von sich aus tätig, sondern irgendwer muss klagen. Meiner Meinung nach wäre dies primär die Aufgabe des Insolvenzverwalters der deutschen GmbH: Der ist im Zweifel selbst Rechtsanwalt, wird das aber nur machen, wenn die Rechtslage Aussicht auf Erfolg verheißt. Immerhin, wenn in der Vergangenheit von der GmbH Gewinne an die SpA abgeführt wurden (was ich bezweifle, weil ich nicht glaube dass dieses Unternehmen jemals Gewinne gemacht hat) gibt es vielleicht Aussichten, diese zurückzuholen.
Und dann ist da noch die Frage, ob SolydEra SpA (I) selbst im Erfolgsfall einer solchen Klage überhaupt zahlungsfähig wäre oder dann ihrerseits in die Insolvenz rutscht.
-
-
Danke für die prompte Antwort. Aber erfahrungsgemäß sehe ich zumindest im Monitor das Leistung hochgefahren wird. Hier sehe ich aber null Fortschritt. Die letzten Male war das ablesbar, dass sich bei dem Teil was tut. Wir müssen eh das Wochenende abwarten bevor was passiert. Allen hier ein schönes Wochenende und bleibt gesund und behaltet euren Humor...
-
aber eine offizielle Klarstellung könnte nichts schaden.
Das wäre zum einen juristisch vermutlich problematisch und zum Mindesten mit viel Aufwand und Aufsehen verbunden. Gleichzeitig würde es solche Förderungen für die Zukunft in Misskredit bringen. Nebenbei würde es auch noch einen Präzedenzfall schaffen, den man sicher nicht schaffen will.
Also warum sollte ein Behörde da Interesse dran haben. Ich denke, die Einstellung "ruhet in Frieden" bis 10 Jahre rum sind ist zwar nicht befriedigend, aber eine gewisse Schadensbegrenzung für alle.
Wir sind doch Europa und so müsste erst die Muttergesellschaft die Geschädigten von der Insolvenz auffangen
Auch wenn ich den Unmut verstehe muss ich sagen, dass ich das für wirtschaftlich grundsätzlich falsch hielte.
Es ist der Sinn einer AG und einer GmbH, das Risiko auf das investierte Kapital zu beschränken und hat zunächst nichts mit Europa zu tun. Das wäre bei einer Mutter-Tochter-Konstruktion auch innerhalb Deutschlands nicht anders. Wenn das Risiko weiter gehen würde, hätte das fatale Folgen für das Unternehmertum. Eine dahin gehende Gesetzesänderung würde dazu führen, dass viele gut funktionierende Töchter abgewickelt und andere erst gar nicht gegründet würden.
Für mich ist das Ganze eher ein Grund mehr, überzogene Subventionen in Frage zu stellen. Mit den Milliarden könnten gute Entwicklungsprojekte viel effizienter und effektiver weiter kommen.
die Gewinne wurden doch an die Muttergesellschaft abgeführt.
Abgesehen davon, dass Gewinne nicht ganz so einfach an die Mutter abgegeben werden können, glaubt doch niemand im Ernst, dass hier irgendwer Gewinne macht!
-
Danke für die prompte Antwort. Aber erfahrungsgemäß sehe ich zumindest im Monitor das Leistung hochgefahren wird. Hier sehe ich aber null Fortschritt. Die letzten Male war das ablesbar, dass sich bei dem Teil was tut. Wir müssen eh das Wochenende abwarten bevor was passiert. Allen hier ein schönes Wochenende und bleibt gesund und behaltet euren Humor...
So, nach drei Wochen hat sich nun endlich was getan. Auf unsere Anfrage für das hoch fahren vom 30. Oktober haben wir am 13. November Antwort erhalten. Dann wurde seit dem 15. November versucht die Bluegen hoch zu fahren. Es musste mehrmals die Konfiguration zurückgesetzt werden obwohl wir in unserem Energie Management System nichts verändert haben. Die Anlage hat Gas verbraucht aber keinen Strom geliefert. Nun läuft sie und wir hoffen dass sie auch noch eine Weile stabil läuft. Wir lassen sie seit in Betriebname von 2022 im Winterbetrieb auf 1000 W laufen. Das hat uns ein damaliger Mitarbeiter empfohlen. Bisher fahren wir gut damit.
-
-
Unter uns. Nach dem Aus der Gasförderung unter den Grünen war es doch nur ein Frage der Zeit bis Solydera das Geschäft abzieht.
Und die deutschen Firmen sind auch nicht blöd, die wissen genau warum Sie das Servicethema ausgliedern und nicht selber betreiben.
Kurzum die wollten die Kohle mitnehmen, es war aber schon klar dass es bei der Technik Probleme geben könnte.
Die stecken da alle mit drin, Politik, KFW, Heizunghersteller und dann dazu noch die Servicebetreiber.
Rechtlich trifft es den Endverbraucher und den Heizungsinstallateur.
-
Meine ist nun tot.
Noch keine 2 Jahre alt.
-
RIP
Edelschrott selbst gemacht.
Ralf
-
-
Nach dem Aus der Gasförderung unter den Grünen war es doch nur ein Frage der Zeit bis Solydera das Geschäft abzieht.
Also den Grünen kann man ja sicher einiges vorwerfen, aber schuld am Untergang von SolydEra (Deutschland) sind sie nicht.
Zu dem Schaden, den das "Heizungsgesetz" (=GEG, insbesondere mit dem wahnwitzigen ersten Entwurf) angerichtet hat, habe ich mich an anderer Stelle geäußert und muss das hier nicht wiederholen. Kann sein, dass der eine oder andere, der zuvor die Anschaffung einer BG-15 erwogen hat, diese Anschaffung ab Frühjahr 2023 wegen des GEG-Entwurfes nicht mehr getätigt hat. In dem Fall hätte dieser Entwurf ausnahmsweise etwas Gutes bewirkt, indem er zumindest diese möglichen Käufer vor dem Schlamassel bewahrt hat, dem alle anderen Betreiber in diesem Thread jetzt zum Opfer gefallen sind.
Schuld an der Insolvenz der deutschen SolydEra GmbH ist nicht die Politik, sondern einzig und allein die Tatsache, dass unter Praxisbedingungen die Brennstoffzellen – insbesondere die Stacks – offensichtlich im Schnitt weit häufiger und früher ausfallen als man bei der Konstruktion (und bei der Kalkulation von Verkaufspreisen und Vollwartungsverträgen) angenommen hatte. Woran das liegt, und ob das ein rein deutsches Problem ist oder beispielsweise in Italien auch auftritt weiß ich nicht. Aber keine Firma kann auf Dauer bestehen, wenn sie Vollwartungsverträge für (nach meiner Erinnerung) 750 EUR pro Jahr anbietet, aber ein Aggregat im Wert von 12.000 EUR unter diesem Vertrag alle drei oder vier Jahre ersetzen muss. Zu tatsächlichen Kosten kalkuliert hätte man für den VWV wahrscheinlich 4-5.000 EUR/Jahr verlangen müssen, aber zu Wartungskosten von 40 Ct/kWh hätte keiner das Gerät gekauft. Man kann also möglicherweise SolydEra vorwerfen, dass sie die BG-15 noch weiter in Deutschland verkauft hat als sich schon abzeichnete, dass die (Voll-)Wartungskosten auf Dauer nicht tragbar sind. Ob es sich dabei um strafbare Insolvenzverschleppung handelt, müssen ggf. die Gerichte klären. Aber mit Politik einschl. dem GEG hat das alles nichts zu tun.
Kurzum die wollten die Kohle mitnehmen, es war aber schon klar dass es bei der Technik Probleme geben könnte.
Die stecken da alle mit drin, Politik, KFW, Heizunghersteller und dann dazu noch die Servicebetreiber.
Wenn das von vornherein klar gewesen wäre, hätte niemand so eine Technologie auf den Markt gebracht, und KfW hätte die BG's nicht in die Liste der förderfähigen Geräte aufgenommen. Ich weise darauf hin, dass auch wir hier im Forum – einschließlich mir – jahrelang grundsätzlich an die Technologie der Hochtemperatur-Brennstoffzellen geglaubt haben: Sonst hätte doch jemand hier früher davor gewarnt. Wenn schon die Fachleute hier im Forum eine solche Entwicklung nicht rechtzeitig kommen gesehen haben, kann man Politik und KfW meiner Meinung nach diesen Vorwurf erst recht nicht machen.
Wer hier "mit drin steckt" ist möglicherweise SolydEra (Italien), sofern sie Brennstoffzellen auch noch verkauft haben als schon klar war (bzw. klar hätte sein müssen), dass die Wartungsverträge auf Dauer nicht finanzierbar waren. Vielleicht hat man ja dort noch gehofft, dass die Schäden "Kinderkrankheiten" sind und mit der Zeit aufhören. Und es kann sein, dass SolydEra schließlich das GEG zum Anlass genommen hat, das (angesichts der überbordenden Kosten ohnedies zum Tode verurteilte) Geschäft mit der BG-15 in Deutschland aufzugeben und die deutsche (Service-)Gesellschaft in die Insolvenz zu schicken. Aber sonst wäre die Insolvenz halt etwas später gekommen, denn nach Lage der Dinge war sie unvermeidbar.
Ich halte es für unangebracht (auch im Fall von verständlichem und berechtigtem Frust), für alles, was in diesem Land schief geht, immer gleich "die Politik" verantwortlich zu machen. "Die Politik", insbesondere die der letzten 10-15 Jahre, hat weiß Gott genug auf dem Gewissen. Da muss man sie nicht auch noch mit den Dingen belasten, an denen sie nun wirklich keine Schuld trägt.
-